02 – Aufbruch, Episode 02: Auf zu den Sternen

Promet-02Der Klappentext verrät die komplette Geschichte des Hörspiels, deshalb erscheint er hier nicht!!!

Trennstrich„Raumschiff Promet – von Stern zu Stern“… noch nicht ganz…

Nachdem Arn Borul, der Moraner auf Aufklärungsmission, von der Besatzung der Promet aus seinem havarierten Schiff gerettet wurde, geht es nun daran die Geschichte ein wenig voran zu treiben und die Startwehen einer Serie hinter sich zu lassen um in Richtung Weltraum aufzubrechen.

Obwohl ich davon ausgehe, das die beiden Episoden der ersten Folge back to back produziert wurden, so bemerkt man hier trotzdem ein paar Unterschiede zum Vorgänger. Der Anteil des Erzählers wurde reduziert – wenn auch für meinen Geschmack immer noch nicht drastisch genug – und Florian Seigerschmidt dominiert erfreulicherweise nicht mehr die komplette Inszenierung. Auch hatte ich das Gefühl, die Sprecher würden ein wenig lebendiger agieren – was sicherlich nicht der Fall ist und eventuell nur so erscheint, da sie fast doppelt so viel eingesetzt werden, wie noch in der Episode davor.

Gefühlt reicht es jedoch noch nicht so ganz zum reinrassigen Hörspiel, und „die wohl kultigste deutsche Space Opera“ ist es nach wie vor ebenfalls nicht. Zur Space Opera fehlen noch eine Vielzahl an Elementen, denn bisher ist es zu erdgebunden, als das es wirklich Opera ist, von Space noch ganz zu schweigen.

Auch macht das Booklet und dessen eigen gewählte Werbe-Superlativen wieder einmal klar, das Klappern scheinbar zum Handwerk gehören muss – vom erneuten Selbstinterview einmal ganz abgesehen. Auch möchte ich davon abraten vor dem hören den Klappentext auf der Rückseite zu lesen, den dieser verrät die komplette Handlung des Hörspiels. Ich habe ihn vorher nicht gelesen, was sich als Vorteil heraus stellte.

Die Probleme in der Abmischung der einzelnen Tracks, besser gesagt deren Übergänge zueinander, bestehen weiter. Diesmal hat es sogar einmal einen kompletten Track erwischt, welcher in voller Länge dunkler und leiser zu hören ist, als sein Vorgänger. Dies geschieht mitten in einer Szene und kann nicht mit einem „Das spielt ja auch ganz woanders mit anderen Tonumgebungen!“ vom Tisch gefegt werden.

War mir die Musik bisher nicht negativ aufgefallen – irgendwie habe ich sie in Teil Eins fast gar nicht bemerkt, was ein gutes Zeichen ist – so kam sie mir hier ein wenig zu dominant vor. Die starke Ablehnung in Richtung Captain Future/Raumschiff Enterprise ist nicht zu leugnen und soll sicher Retrofeeling erzeugen – das mag bei Retrofans funktionieren, aber leider bei mir nicht.

Die Sprecher sind nach wie vor erste Sahne, auch wenn mir viele der jungen Stimmen der nachfolgenden Besatzung der Promet ein wenig zu ähnlich und untereinander austauschbar klingen. Eine Verjüngung aller Protagonisten ist definitiv vorhanden, denn beim lesen der damaligen Paperbacks aus dem Blitz Verlag, welche noch von Altmeister Kurt Brand verfasst wurden, hatte ich mir die ganzen Mitspieler definitiv ein wenig älter vorgestellt, als sie hier porträtiert werden.

Definitiv besser als sein Vorgänger, ist der „Aufbruch“ für mich subjektiv dennoch nur Durchschnittsunterhaltung für nebenbei. Um mich wirklich mitreißen zu können, fehlt noch der letzte Kick – das bisschen mehr ChiChi, welches andere Produktionen lebendiger und mitreißender macht.

Soweit dazu.

Und bevor „Hermine Rasendorf, aus Villingen-Schwännigen“ sich wieder aufregt:

Es sei noch erwähnt, das es gut ist, solch eine Serie auf dem Markt zu haben, denn die SF wird ohnehin im „Hörspiel Deutsch“ komplett stiefmütterlich behandelt. Mit ein wenig mehr Hoo und Hah könnte sich die Promet bis an die Spitze meiner subjektiven Likecharts katapultieren. Weniger Hörbuch, mehr Hörspiel (wenn es denn auch schon auf dem Cover steht) und ein wenig mehr Sorgfalt in der Abmischung – das wäre die Mischung, welche funktionieren könnte.
Soundsystem-BLAU

 

Thomas Rippert
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