02 – Bronco Bullcox und der dickflüssige Pfarrer

Satchmo-02Ein intergalaktisches Notrufsignal schwirrt durch die unendlichen Weiten des Alls und wird von den Weltraumbummlern Cy und Sed in ihrer SATCHMO aufgenommen. Wer ist dort in Not geraten, wer braucht Hilfe? Ohne es zu merken, mündet die Hilfsbereitschaft unserer Freunde in ein neues Abenteuer, abgedrehter und gefährlicher als jemals zuvor. Sie stehen einer nicht gerade freundlich gesinnten Horde Agentinienburger, einem recht eigenwilligen Völkchen mit ebenso eigenwilligen Eigenarten, nebst Ihrem Oberhaupt Bronco Bullcox gegenüber und machen Bekanntschaft mit der Göttin Isolde, die wiederum einst über eine herumliegende Pudelmütze gestolpert ist.

TrennstrichHier geht die doppelte Ladung voll in die Ohrdröhnung ab! Oder besser verständlich: So eine Weiterentwicklung ist schon beachtlich.

Nicht nur das der zweite Teil der „Satchmo-Trilogioe“ die Geschichte, wenn man es denn so nennen mag, weiter führt – man hat sich auch einige Veränderungen zur Produzentenbrust genommen.

Die Spielzeit ist fast doppelt so lang, mit 42 Minuten, wie der Vorgänger, die Anzahl der Sprecher wurde ebenfalls fast verdoppelt und nur der Humor ist der gleiche geblieben. Keine feinfühlige Satire wird hier geboten, sondern wieder die Brechstange ausgepackt und mit teilweise flachster Munition geschossen. Doch ist dies in keinster Weise niveaulos, denn diese Art der Science-Fiction-Parodie ist nicht neu und hatte im vorigen Jahrtausend eine große, lesende Anhängerschaft.

Die Produzenten der Serie verstehen es außergewöhnlich gut, wenn vielleicht auch unbeabsichtigt, diese Tradition eines Michael Moorcock – insbesondere dessen „Jerry Cornelius“-Romanen – in die heutige Zeit zu übertragen und mit einem der gerade beliebtesten Medien zu verbinden.

Erneut tummeln sich Sascha Draeger, Jürgen Holdorf, Volker Hanisch und Robert Kotulla im trompetenartigen Gefährt. Konrad Halver, Patrick Bach – hier einmal nicht wie gerade kurz nach dem Stimmbruch klingend – Milena Karas und sonst noch 9 andere Sprecher sind ebenfalls mit von der Partie und machen eine wirklich guten Job in wirklich ungewöhnlichen Rollen.

Die sonstige Aufmachung ist wie mit dem ersten Teil identisch. Viel Musik, viel Geräusche und ein knallbunt, konfuses Cover. Einziger Negativpunkt ist die Zeichnung im Innencover, welche sehr amateurhaft wirkt, aber erfreulicherweise vom, im CD-Tray eingestecken, Booklet verdeckt wird.

Science-Fiction mal anders, ganz anders, und unterhaltend, ohne großen Unterhaltungsanspruch zu erheben…Soundsystem-BLAU

 

Thomas Rippert
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