02 – Todeskälte

Die Welt ging zu Grunde.

Nicht mit einem lauten Knall, wie es von Theoretikern vorhergesagt wurde, sondern mit einem Stöhnen. Schuld war keine Maya-Prophezeiung, kein Alienangriff, kein Terroranschlag und kein Supervulkanausbruch, sondern ein Virus. Ein tödlicher Virus.

In den Trümmern der alten Welt findet sich eine kleine Truppe zusammen, um zu überleben.
Verbarrikadiert in einem Militärstützpunkt, den man nur selten verlassen muss, um nach Nahrungsmitteln oder Medikamenten Ausschau zu halten.

Shane Bridge war bis vor kurzem Häftling in einem Hochsicherheitsgefängnis. Doch nach seiner Flucht wird für ihn die Monotonie des Alltags unerträglich. Also verlässt er das sichere Gelände und begibt sich auf die Suche nach seiner Familie.

Der Tod lauert überall. Und es sind nicht nur die fleischfressenden Horden, um die sich Shane Sorgen machen muss.

Nachdem mich der erste Teil dieser – wie ich googlen konnte – Trilogie nicht so wirklich aus den Latschen gehauen hat, hatte ich mir für die Lektüre des zweiten Bandes erstmal keine großen Erwartungen bereitgelegt, was sich als durchaus positiv erwies.

Shane, der Hauptheld des ganzen Geschehens, ist aus dem Gefängnis entkommen und lebt nun in einem Camp, welches von einem recht despotischen Militärkommandanten geleitet wird. Als Shane hinter dessen dunklen Plan kommt, hält ihn dort nichts mehr, er stiehlt ein gepanzertes Fahrzeug und führt den Plan nach seiner eventuell noch lebenden Familie zu such durch.

Der Schreibstil von Adam Millard hat sich in einem Jahr Veröffentlichungsabstand zwischen Band Eins und Band Zwei recht ansehnlich verbessert. Zwar strotzt die ganze Geschichte nach wie vor von Logiklöchern, doch kann man diese getrost beiseitelegen und sich einfach nur daran erfreuen, das Millard mehr Zombies ins Rennen schickt und auch die Ausarbeitung der Charaktere vertieft und weiter vorantreibt. Zumindest in dem Umfang, in dem man nicht eigentlich schon alle agierenden Personen kennt und sie sofort in diverse Schablonen pressen kann.

Action wird diesmal sogar ein wenig mehr geboten als im Vorgänger, denn so ganz mit der Klaustrophobie eines Gefängnisses zu spielen, lag Millard nicht wirklich. Nun im „normalen“ Umfeld einer Zombie-Apokalypse – also einem Camp voll Überlebender, den davor herumschlufenden Leichen und den Plünderungsruns einer Kommune welche sich mit dem Überlebenswichtigsten unter extrem widrigen Umständen selbst versorgen muss – entfaltet Millard seine Möglichkeiten und versteht es gut den Leser mit schnellen Abfolgen innerhalb der Handlung zu versorgen.

Bald erscheint Teil 3 und wenn sich der Autor weiterhin so mit dem Werk entwickelt wie bisher, erwarte ich einen gelungenen Abschluss der Trilogie.

Thomas Rippert
Letzte Artikel von Thomas Rippert (Alle anzeigen)