97 – Die Tochter des Totengräbers

Sinclair-Countdown-9797Ein Toter im Wildpark Sevenoaks! Bill Conolly gibt den Tipp eines Informanten an seinen Freund, den Geisterjäger John Sinclair, weiter. Gleichzeitig findet der Totengräber Jason Price nicht weit entfernt seine Tochter Marion auf dem Friedhof wie sie vor dem Grab des Scharfrichters Edward Jeffries kniet. Was hat Marion vor? Wie hängen die Ereignisse zusammen? Und wohin ist Bill Conolly auf einmal verschwunden?

TrennstrichBloomsbury soll sterben. Der gute Constable führt ihn deshalb dem Richter in dessen Haus zu, wo dieser ihn in den Keller geleitet und dort einmauert. Bloomsbury solle jetzt auf „Ihn“ warten, denn er würde nicht sehr regelmäßig auftauchen, aber Bloomsbury habe ja die Kerze. Und all dies lässt Bloomsbury über sich ergehen ohne in Panik zu verfallen. Selbst als er den Richter fragt was der da mache, reagiert er auf die Antwort „Ich mauere Sie ein!“ komplett stoisch und vollkommen gelassen.

So beginnt die siebenundneunzigste Folge der Edition 2000 und ich konnte mich eines Grinsers nicht erwehren. Doch was erwartet man von einem Groschengruseler, der bereits 32 Jahre auf dem Rücken hat? Wieso man aber hier die Strecke um die Haupthandlung der Mordliga/Große Alten verlässt um eine recht unspektakuläre Geschichte zu vertonen, ist mir nicht ganz klar.

Stimmungsvoll ist die Umsetzung auf jeden Fall, denn die Schauplätze sind mit einem Friedhof, einen Labyrinth und diversen anderen Gruselorten gut bedient. Und auch wenn man immer wieder kleine Hommagen an die Zeit einstreut in der das Tonstudio Braun die Groschenheftserie akustisch auswrang, so bleiben doch zu große Ähnlichkeiten aus – Ehrhardt sei Dank.

Die neue Leitung des Ganze hat ja bisher viel Dresche kassieren müssen und besonders Alexandra Lange wurde da ein oder andere Mal Opfer eines virtuellen Shitstorms, doch ist mir seit der Übernahme von Team Erhardt der Geisterjäger ohrmontional näher als zum Schluss der Dörings.

In der Ruhe liegt die Kraft, welche die neuen Inszenierungen antreibt. Zwar ist das Tempo der alten Produktionen raus, doch ist es definitiv mehr Grusel als Action, welche Anwendung findet.

Mit der Auswahl der Geschichte hat man nicht wirklich ein gutes Urteilsvermögen bewiesen und auch bei den Sprechern gibt es diesmal eine Menge an „geht so“´s. Die komplette Familie Price – besetzt durch Dagmar Bittner, Bert Franzke und Gerlinde Dilge – fällt qualitativ nach hinten ab und bemerkt das hier nicht die erste Garde vorne gestanden hat. Selbst neben einer Minirolle von Peter Weis wirken sie blass und austauschbar.

Alles in allem ist die Folge ok, nicht das Salz der Erde, aber auch nicht für die viel Tonne – um es salopp zu formulieren.

Noch zwei Folgen bis zur großen Nummer 100.

Soundsystem-BLAU

 

Thomas Rippert
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