Man nennt es das „Horrorhaus“, denn vor Jahren hat es hier eine ungeklärte Mordserie gegeben. Inzwischen ist es eine Touristenattraktion, täglich besucht von zahllosen Neugierigen. Doch dann gibt es einen neuen Mord. Und noch einen. Und nach und nach stellt sich heraus, dass dies kein gewöhnlicher Killer ist – dass im Keller des Hauses eine Kreatur lebt, die alles andere als menschlich ist. Und sie fängt gerade erst an…
Mein erster Laymon und schon geht es in die Vollen…
Bisher habe ich nur davon gelesen, das die Bücher von Richard Laymon nichts für schwache Nerven und empfindliche Mägen sein sollen. Der Gedanke das dies sicher wieder übertrieben ist – es gibt Menschen die sich bei einem Roman von Stephen King zu Tode fürchten – stand am Anfang des Buches noch groß im Raum, verflüchtigte sich aber schon bald.
Laymon legt im ersten der drei hier zusammengefassten Monster-House-Romane sofort recht zügig los und stellt sofort klar wohin die Reise auch in Band Zwei und Drei gehen wird.
Im Keller, Das Horrorhaus und Die Mitternachtstour – so die Titel der drei
Einzelromane, welche das Buch enthält – brachten mir genau das entgegen, was ich mir durch die ganzen Vorschusslorbeeren bezüglich Laymons Werk des Internets erhofft hatte: Sex, Gewalt, noch mehr Sex, noch mehr Gewalt und wieder Sex.
Das klingt jetzt sicher für den Leser des eher gemäßigten Grusels und Horrors ein wenig sehr trivial, weiß aber in der Zusammenstellung zu überzeugen, da Laymon zwar alles recht explizit auslebt und beschreibt, jedoch keine Zeile einen Zweifel daran aufkommen lässt, das alles als reines Mittel zum Zweck benutzt wird.
Auch wenn man Laymon nachsagt das gerade in dieser Trilogie die Charakterisierung der einzelnen Personen zu wünschen übrigließe, so kann ich dem nicht wirklich zustimmen. War betreten Spieler den Schauplatz, welche kurz darauf nicht mehr aufzufinden sind, doch störte mich das nicht wirklich, denn wer hohe Literatur und psychologische Auslotungen erwartet, der wird definitiv enttäuscht werden. „Der Keller“ ist ein „Fun to Read“-Buch, welches nicht den Anspruch erhebt tiefschürfende Abgründe zu präsentieren, sondern einfach nur mit Ekel und Horror spielt, welche beide zur Genüge präsentiert werden.
Da dies mein ersten Laymon war – wie Eingangs bereits erwähnt – so stellt sich mir jedoch schon glasklar dar, das Richard Laymon ein Wiederholungstäter in der Couleur eines Dean Koontz zu sein scheint. Zwar gleichen sich die drei Romane nicht wie ein Ei dem anderen, doch bemerkt man schon, das Laymon kein Autor war, der sich gerne auf Experimente einließ und welcher sein eigenes Werk zwanghaft zu verbessern suchte. Auf den kompletten 1232 Seiten ereignet sich nichts, was vollkommen neu und ungewohnt wäre, denn die beiden Fortsetzungen von „Im Keller“ sind genau das – die Fortführung des im ersten Buches eingeführten und ausgelebten Dinge und Schilderungen, mal mehr oder mal weniger explizit ausgelebt.
Den größten Pluspunkt des Buches stellten für mich wohl die Charaktere an sich dar. Keinen von ihnen konnte ich wirklich leiden und somit habe ich auch nicht mitgelitten, wenn jemand über die Klinge springen musste. Gerade diese oberflächliche Darstellung der einzelnen Personen und deren teilweise vollkommen überzogenen und realitätsfremden Handlungsweisen, machen es einfach Abschied von Charakter XYZ zu nehmen.
Wer Laymon nicht kennt, der hat nichts verpennt. Doch wer sich gern mal auf triviales der brutalsten Art und Weise einlassen möchte, der wird von ihm mehr als gut bedient.
Für mich steh fest das dies nicht mein letzter Laymon gewesen ist, denn unterhalten konnte er mich über die komplette Strecke.
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