13. Engel, Der

13.EngelKurz vor der Krönung des Prinzen verschwinden die Statuen der 13 königlichen Schutzengel. Der Journalist Rufus Tallquist wird wegen seiner Nachforschungen zum Fall verhaftet. Mithilfe ihres Freundes Finn will seine Tochter Amy ihn wieder freibekommen. Die beiden finden heraus, dass Amys Vater einer Verschwörung gegen den Kronprinzen auf der Spur war und geraten selbst in Gefahr. Ein fantastisches Abenteuer beginnt, bei dem Amy und Finn im Kampf gegen böse Magier, Engel, Geister und eine hinterhältige Tante nicht nur einmal ihren Mut beweisen müssen.

Sprecher: Peter Sikorski

Autorisierte Lesefassung, 3 CD, Spielzeit: 183 Minuten

TrennstrichWie wäre es wenn eine Welt mal genau das Gegenteil von den Welten wäre die man sonst in Geschichten um Magie und diese ganzen Dinge präsentiert bekommt? Sicher ist die Idee nicht vollkommen neu, aber zumindest anders als der tausendste Potter-Clon.

In Amys Welt kann jeder Magie wirken, egal zu welchem Zweck auch immer. Nur Amy kann es nicht. Dies macht sie in den Augen ihrer Tante Hester zur Schande der Familie und so sind die Ereignisse, welche sich nach dem Vorbeiflug eines roten Kometen ereignen, umso schlimmer für Amy. Als der Komet den Himmel passiert glauben viele das dies ein positives Omen für die bevorstehende Krönung des neuen Königs sei, doch kurz darauf verschwinden dreizehn Engelsstatuen aus einer Kathedrale. Niemand hat etwas gesehen, gehört oder weiß wo die steinernen Abbilder sind.

Amys Vater, ein erfolgreicher Journalist, beginnt in diesem Fall zu recherchieren. Doch scheint er Dinge zu wecken die er besser hätte ruhen lassen, denn kurz nachdem er mit der Recherche begonnen hat wird er verhaftet. So muss Amy nun zu ihrer Tante Hester ziehen, was sich als sehr unglücklicher Umstand erweist. Einzig im Gärtnerjungen Finn findet sie dort einen Freund.

Finn ist auch der einzige der sie unterstützt als Amy herauszufinden versucht wieso man ihren Vater eingesperrt hat und was hinter der ganzen Sache steckt. Dies wird umso problematischer da Tante Hester Amy mit aller Macht im Haus festzuhalten versucht. Je weiter die Nachforschungen voran schreiten umso gefährlicher wird alles für Amy. Sie findet heraus das eine Verschwörung im Gange ist, welche von Zauberern und Adeligen dazu genutzt werden soll um die Krönung mit einem Staatsstreich zu verhindern und die bisherige Ordnung zu ändern. Und ein Fluch, welcher sehr alt ist, soll auch noch ein wichtige Rolle spielen.

Was hier geboten wird ist, wenn man das so einschränken will, Kinderliteratur – oder eine Geschichte für jüngere Jugendliche. Michael Borlik, der Autor, erhebt nicht den Anspruch einer hochgestochenen und glatt geschliffenen Sprache, sondern lässt einfach ein spannendes und sehr ungewöhnliches Abenteuer vor dem geneigten Zuhörer ablaufen. Auch wenn die Welt von Amy nicht bis auf das kleinste Detail ausgebaut ist und die Schauplätze recht begrenzt erscheinen so muss man doch sagen das sich der Autor auf das wirklich wesentliche konzentriert hat und so die ganze Geschichte nicht unnötig verworren wird.

Auch lässt er die beiden Hauptfiguren, Amy und Flinn, sehr gut miteinander harmonieren. Jeder von den beiden hat Stärken die der andere nicht hat und so sind sie in der Handlung aufeinander angewiesen um eventuell zu einem guten Ende kommen zu können. Wer sich in der Fantasy etwas auskennt wird sicher die ein oder andere bekannte Sache entdecken können, doch ist der Grundtenor eher interessant. Eine Welt voller Magie in der die nicht magisch begabten Wesen eine Ausnahme sind ist mittlerweile schon interessanter als das Gegenteil von dem es mehr als eine Version gibt.

Peter Sikorskis Stimme wirkt noch sehr jung, was auch nicht wirklich verwunderlich ist da er gerade einmal 30 Lenze zählt. Leider ist seine Art des lesens nicht sehr von großem Anspruch geprägt, doch gibt er sich alle Mühe die Geschichte bunt und lebendig wirken zu lassen. Er scheint, gerade in punkto Hörbüchern, noch nicht sehr viel Erfahrung zu haben, aber die Geschichte an sich verlangt auch nicht unbedingt eine perfekte und todernste Herangehensweise. Flüssig ist das was er hier hinlegt auf jeden Fall, auch wenn ich mir etwas mehr Betonung gewünscht hätte um nicht alles zu gleichmäßig und schnell abgehandelt klingen zu lassen.

Tolle Geschichte, doch leider hapert es minimal an der Hörbucherfahrung des Vorlesers welcher etwas zu unbeteiligt und nicht immer im Text verankert klingt…

 

Thomas Rippert
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