Ein träumerischer, verzauberter Hauch liegt über dem abgeschiedenen Tal, der aus den Einwohnern von „Sleepy Hollow“ einen ganz besonderen Menschenschlag macht. Spukgeschichten fallen hier auf fruchtbaren Boden und werden in abendlichen Kaminrunden als Wahrheiten weitergegeben. So soll nach Sonnenuntergang ein kopfloser Reiter in der Umgebung sein Unwesen treiben. Als Schulmeister Ichabod Crane eines Nachts durch den Wald reitet, sieht er sich von einer düsteren Erscheinung verfolgt. Ist tatsächlich etwas dran, an der „Sage vom Schläfertal“?
Sprecher: Andreas Herrler
1 CD, Spielzeit: 71 Minuten
Wer nur den Film von Tim Burton, mit dem gleichen Namen, kennt, der kennt nur die Essenz der Geschichte.
Im 1820 erschien die Geschichte um Ichabod Crane, den Schulmeister, und sein unheimliches Abenteuer in einer Geschichtensammlung des Autors Washington Irving. Nicht nur das diese Geschichte die erste Kurzgeschichte in der amerikanischen Literatur darstellt, sie basiert auch noch auf einer deutschstämmigen Sage.
Im „Schläfertal“, welches unter den fortwährenden Einfluss böser Mächte steht, haben die Bewohner des Landstrichs so viele unheimliche Träume, das sie die Macht der Übernatürlichen als gegeben und real ansehen. Erscheinungen sind nicht seltenes und auch die schrecklichste Erscheinung von allen, der „Kopflose Reiter“, gehört zum Leben irgendwie dazu.
Ichabod Crane verschlägt es in diese Tal um dort die Dorfjugend zu unterrichten. Er lebt sich gut ein und wirft auch ein romantisches Auge auf Katharina van Tassel. Eines Herbstes wird Crane zu einer Feier ins Haus der van Tassels eingeladen und man erzählt sich zu vorgerückter Stunde in paar Gruselgeschichten zur Unterhaltung. Dort wird auch der „Kopflose Reiter“ erwähnt. Als sich Crane auf den Heimweg macht, wird er von jemandem begleitet mit dem er nicht wirklich gerechnet hätte.
Die Geschichte wird zumeist mit Halloween in Verbindung gebracht, da neben dem friedlich grasenden Pferd Cranes am nächsten Morgen ein zerschmetterter Kürbiskopf gefunden wird – während Crane verschwunden ist.
Richtiger Horror entfaltet sich bei der Geschichte nicht, aber es weht ein dauernder Hauch von angenehmem Grusel durch die komplette Lesung. Andreas Herrler jetzt eine ausufernde Spielfreude zu unterstellen wäre nicht wirklich passend. Er bringt jedoch das Sittengemälde gut und glaubhaft ins Ohr des Zuhörers und versteht es geschickt die Spannungen auch ein wenig mehr auszuarbeiten als es notwendig wäre, was dem Gesamtendruck sehr positiv entgegen wirkt.
Der klassische Grusel schlechthin. Wer nicht eine akustische Aufarbeitung des Filmstoffes erwartet, wird mit unterhaltsam-klassischen Momenten belohnt…
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