Buch der toten Tage, Das

Buch-der-toten-Tage

Boy hat es geahnt: Sein Herr, der Magier und Illusionist Valerian, hat einen Pakt mit dem Bösen geschlossen. Für die magischen Kräfte, die man ihm gewährt hat, soll er in der Silvesternacht mit seinem Leben bezahlen. Es gibt nur eine Rettung, das mysteriöse Buch der toten Tage. Aus ihm könnte er erfahren, wie man den Pakt löst. Eine aufregende Jagd oberhalb und unterhalb der Erde beginnt. Schnell erkennt Boys Freundin Willow: Valerian spielt nicht immer ein sauberes Spiel. Ist es am Ende sogar Boy selbst, der mit dem Leben bezahlen muss? Und welche Rolle spielt Valerians ehemaliger Freund Keppler? Ist er der eigentliche Feind?

Sprecherin: Dietmar Mues

Gekürzte Lesung, 4 CD, Lauflänge: 300 Minuten

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Die Bezeichnung „tote Tage“ für die Zeit zwischen Weihnachten und dem Neujahrstag ist sehr treffend. Das alte Jahr ist noch nicht beendet und das neue Jahr hat noch nicht begonnen. In dieser Zeit, wo die Nächte sehr lang und das Licht nur sehr kurz bei uns ist, fällt es nicht schwer an Geister und Dämonen zu glauben.

Die Geschichte wird aus der Sicht des Jungen namens Boy geschildert. Boy hat nur diesen einen Namen, denn er kann sich nicht erinnern wo er her kommt und wer er eigentlich war, bevor Valerian ihn gefunden hat um ihn bei sich aufzunehmen und seinen Diener aus ihm zu machen. Boy ist schon viele Jahre bei Valerian und ahnt schon länger das nicht alles mit rechten Dingen zugeht was sein Meister da auf der Theaterbühne präsentiert. Ein paar der Tricks hat Valerian bisher nicht einmal Boy verraten und es scheint das gerade diese Illusionen keine Tricks sind, sondern von reiner, wahrhaftiger Magie bewerkstelligt werden. Als Valerian in Bedrängnis gerät, bezieht er Boy mit in seine Geheimnisse ein und das will Boy nicht so recht gefallen.

Der Zeitpunkt der Geschichte ist nicht so ganz klar. Die einzige Zeitangabe bezieht sich auf die Tage, 27ster bis 31ster Dezember, aber es wird keine Jahresangabe gemacht. Wer versucht anhand der Handlung und deren Personen eine Jahreszahl festmachen zu können, der wird scher genau so scheitern wie ich es tat. Es wird zwar ein Keppler erwähnt der Astronom usw. sei, doch hat er nichts mit dem Johannes Kepler zu tun der mir sofort einfiel – der schreibt sich mit nur einem p und lebte im 15ten Jahrhundert, und dort spielt die Geschichte keinesfalls. Ich hatte immer eher das Gefühl es handele sich hier um das ausgehende 18te Jahrhundert, denn so kamen mir die Orte und Personen vor.

Dietmar Mues Stimme ist sicher vielen bekannt, ohne das sie es wissen. Er synchronisiert viel, wenn auch nur in der zweiten Reihe, und ist in vielen Hörspielproduktionen tätig. Ich hatte zuerst ein wenig Bedenken ob mir eine komplette Lesung von ihm gefallen würde, immerhin hat Herr Mues nicht gerade die samtweichste Stimme die es gibt und er ist mir eher durch recht ungewöhnliche Stimmakrobatik in Extremrollen bekannt. Doch es war eine Freude sich diese Geschichte von ihm vorlesen zu lassen. Er spielt nicht viel und legt eher Wert auf eine ruhigere Gangart – was der Geschichte sehr zu Gute kommt und sie noch ein wenig unheimlicher wirken läßt. Ein weiteres tut auch die musikalische Untermalung dazu, welche die Kapitel voneinander trennt und den unheimlichen Touch noch mehr unterstreicht.

Mit der Altersfreigabe von „ab 10 Jahren“ hadere ich noch etwas, doch heutzutage sind die Kids ja schon mehr gewohnt als wir es damals waren. Doch geht es schon mal recht grausam zu, wenn Valerian Stromstöße durch tote Tierkadaver jagt, die von einem Verrückten zusammen gestückelt wurden, um sie zu beleben.

Netter Gruselspaß für die dunkleren Stunden des Tages…

Thomas Rippert
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