Calaspia – Die Verschwörung

Calaspia

Calaspia – eine ferne Welt in einem parallelen Universum, bewohnt von den unterschiedlichsten Wesen. Der 16-jährige Bryn Bellyset, ein nachdenklicher Barue, wächst abgeschieden von Ruhm und Reichtum seiner Familie auf, wie es die Tradition verlangt. Als er sein Heimatdorf besucht, werden die Bewohner von den finsteren Ostentum-Monstern überfallen. Bryn und seine Freunde müssen große Gefahren bestehen, um die komplizierte Verschwörung aufzudecken und die Kraft hinter dem Feind zu erkennen – „Insanity“, die Macht des Irrsinns…

Sprecher: Stefan Kaminski

Gekürzte Lesung, 8 CD, Spielzeit: 573 Minuten

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Was mir anfangs wie eine Kopie einer David Eddings Geschichte angesiedelt in einer tolkienschen Welt erschien, machte sich nach kurzer Zeit selbständig, entwickelte ein Eigenleben und entfernte sich doch recht weit von meinen ersten Befürchtungen. Zwerge sind eben nicht immer gleich Zwerge und auch wenn gewisse Rassen anfangs wie Kopien wirken so können sie doch, wenn die Autoren es zulassen, ein ganz eigenes interessantes Leben entwickeln. Wie hier die „Barue“. Dieses empathisch begabte Volk wird aus seinem gewohnten Umfeld gerissen als es von legendären Wesen angegriffen wird. Scheinbar ohne jeden Plan oder Grund. Die Geschichte entwickelt sich langsam, doch nach geraumer Zeit werden die Zusammenhänge klarer und es ergibt einen Sinn was vorher noch eher als unausgereifter Plot erschien.

Auch möchte ich diese Geschichte nicht in die Riege der sogenannten Kids-Fantasy einordnen. Obwohl die Autoren noch recht jung sind und die meisten Protagonisten der Story auch nicht gerade ein biblisches Alter erreicht haben, hatte ich nicht das Gefühl das dieses Werk ausschließlich für Jugendliche erdacht worden wäre. Einen Tolkien hat man hier sicherlich nicht vor sich, aber auch keinen Potter. Eine unterhaltsame Mischung aus beidem – epische Fantasy mit jungen Hauptdarstellern.

Ihn selber zu hören, ist besser als sich über seine Kunst erzählen zu lassen – so etwas könnte man über Stefan Kaminski sagen. Was er zu leisten im Stande ist und die unzählig vielfältigen Möglichkeiten mit denen er seiner Stimme immer wieder neue Klangfarben und Ausdrücke verleiht, sollte man selbst gehört haben. Er steigt bei Calaspia auch sofort mit seiner Wandelbarkeit voll ein. Ein grummeliger Zwerg, ein kriecherischer Mensch, ein paar Unwesen, die Hauptprotagonisten der Geschichte und noch viel mehr unbeschreibliche Charaktere tummeln sich schon auf der ersten CD und werden von ihm so unterschiedlich gesprochen, das es mir immer noch schwer fällt zu glauben das dies eine einzige Person ist die solche Sachen spricht.

Kaminski ist sicher einer der absolute Könner auf diesem Gebiet. Das von ihm entwickelte Stimmen-Morphing ermöglicht ihm stimmliche Dinge zu tun die ich bisher in dieser Form noch bei keinem anderen Sprecher erlebt habe. Er beschränkt sich nicht nur darauf die Stimme tiefer, höher, kratziger oder mit einem Akzent klingen zu lassen – er erzeugt regelrechte Effekte. Das ist sehr beeindrucken und jeder Versuch einer Erläuterung wie sich das anhört würde dem Original niemals gerecht werden.

Das kleine Klappbooklet weist einen Glossar über die wichtigsten Begriffe der Geschichte auf, sowie eine Kurzbiographie der Autoren und des Sprechers.

Nicht die Neuerfindung des Genres Fantasy, aber unterhaltend und kurzweilig…