Eine Stadt in schwindelerregender Höhe, 3000 Meter über dem Meeresspiegel. Ein vergessenes Volk, bedroht durch eine unheimliche, archaische Macht. Nichts von dem hatte der Junge Oskar sich vorstellen können, als ihn der Berliner Entdecker Friedrich Donhauser, der sich selbst Humboldt nennt, in seine Dienste nahm. Jetzt ist Oskar Teil einer unglaublichen Expedition ans andere Ende der Welt und soll mit seinen Gefährten eine uralte Prophezeiung erfüllen.
Sprecher: Dietmar Wunder
Autorisierte Lesefassung, 6 CD, Spielzeit: 419 Minuten
Braucht die Literaturwelt einen neuen Jules Verne? Wäre das nicht alles viel zu verstaubt und altbacken um überhaupt unterhalten zu können? Nicht wenn man Thomas Thiemeyer heißt und sich nach und nach der alten Geschichten bedient um deren interessante Fragmente neu zu beleben.
Nun mag der Verne-Fan sicher bemerken das die hier umgesetzte Geschichte nicht viel mit dem Altmeister der heutigen Abenteuerlangeweile zu tun hat, doch empfand ich Thiemeyers Geschichte hier als irgendwie an die Art und Weise angelehnt.
Natürlich ist es wieder ein Underdog, wie in so vielen Jugendromanen heutzutage, der sich als Held bewähren muss. Doch diesmal ist es kein Zauberer, sondern ein Taschendieb, welcher gezwungenermaßen sein Leben verändern muss und sich neuen Aufgaben stellen, die den Zuhörer unterhalten sollen.
Doch ist der Protagonist die einzige Konstante in dieser Geschichte, denn Thomas Thiemeyer versteht es recht gut seine Geschichten in den interessantesten Handlungsorten zu platzieren und er schreckt auch nicht davor zurück mit einer Menge erzählerischem Tempo zu prahlen.
Besonders heraus zu stellen ist hier jedoch der Umstand das die Geschichte zwar von recht bekannten Darstellern bevölkert wird, sicher ist sicher – und wenn schon eine Identifikationsfigur funktioniert hat, wieso nicht (?), doch die Schauplätze und Begebenheiten schaffen es recht schnell jeden Mangel in dieser Hinsicht zu kaschieren.
Das man Dietmar Wunder als Sprecher für diese Geschichte hat gewinnen können ist ein weitere Pluspunkt. Wunder ist ein Könner wenn es darum geht unterschwellige Nuancen aus einer Geschichte akustisch heraus zu kitzeln, sofern vorhanden. Das Spiel mit der Story geht ihm zügig über die Lippen und sein teilweise eher verhaltenes Spiel veredelt die Lesung zuhörends.
Neue Unterhaltung, wenn auch mit vielen bekannten Geschichten gespickt. Doch Sprecher und Spielplatz machen dies alles wett…
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