Ideenfabrikant, Der

Ideenfabrikant

Die Erzählung „Der Ideenfabrikant“ spielt im Jahre 2130. Eine Dynastie von Mediendiktatoren hat eine Art moderner Bücherverbrennung in Gang gesetzt. Mittels entfesselter TV-Berieselung wurde auf subtile Weise bewirkt, dass die Phantasie auf der Erde verdunstet ist. Die Menschheit fristet ein Sklavendasein in der Ideenfabrik. Als unerwartet der Weltbotschafter erscheint, tritt die Phantasie ins Rampenlicht.

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Wenn auf einer Produktion der Name „Wolfsmehl“ thront, sollte man davon ausgehen eher ungewöhnliche Literatur und keinen Mainstream geboten zu bekommen. So auch bei der Produktion des „Ideenfabrikant“.

Die 1983 entstandene Kurzgeschichte erzählt die Geschichte einer fast sklavisch verkommenen Menschheit und die Auswüchse welche daraus in der herrschenden Schicht erwachsen. Alles scheint jedoch auch einen realen Bezug zur heutigen Zeit zu haben und nur durch ein futuristisches Milchglas betrachtet worden zu sein.

Ich tue mich ein wenig scher der ganzen Sache den Stempel Hörspiel aufzudrücken. Sicherlich sind mehrere Sprecher am Werk, doch sind die Erzähleranteile sehr hoch und der Rest der Dialoge wird in einer fast statischen Art und Weise interpretiert, so das sich eher die Feinheiten einer gut Inszenierten Lesung in den Vordergrund drängen als das es wirklich ein ausufernd und opulent inszeniertes Hörspiel ist.

Wien man mir erzählte hat Wolfsmehl Ben Becker wohl selbst mit in dieses Hörspiel gebracht. Also hat er hier genau das bekommen was er sich für sein Geschichte vorgestellt hat und de Hörer kann an einer 1:1-Umsetzung aus dem Stoff des Wolfsmehlkopfes teilhaben.

Diese Produktion ist nicht für „mal eben zwischendurch“. Die Geschichte erzwingt eine komplette Aufmerksamkeit auf sich und die Illusionen, welche Wolfsmehl versucht zu erwecken, müssen auch erst einmal vom Zuhörer be- und verarbeitet werden.

Er bereit ist sich auf ein Klangexperiment einzulassen, der wird hier gut bedient werden. Wer jedoch das normale Hörspiel sucht, der sollte sich hier nicht wirklich berufen fühlen zuzugreifen…

Thomas Rippert
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