Im Zeichen der Seraphim

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1271. Vierzig Jahre nach Franziskus‘ Tod erhält der junge Eremit Conrad eine verschlüsselte Botschaft. »Lies die Legenden«, lautet der Auftrag, »und finde die Wahrheit.« Conrad begibt sich nach Assisi und beginnt seine Suche hinter den gewaltigen Mauern des Franziskanerklosters. Immer wieder stößt er bei der Bruderschaft auf Lügen, Drohungen oder einfach nur Schweigen. In den wenigen Büchern, die er lesen darf, häufen sich Ungereimtheiten. Vom neuen Ordensvorsteher Bonaventura verbannt, muss er das Kloster schließlich verlassen. Aber der Drang nach Wahrheit lässt Conrad nicht los. Mit Hilfe der Novizin Amata gelangt er in den Besitz der geheimen Schriften eines Lieblingsschülers des heiligen Franziskus. Doch noch ehe Conrad seine Nachforschungen fortsetzen kann, wird er von den Häschern des Bonaventura gefasst und in die Folterkammer des Konvents gesperrt. Erst hier erfährt er, was er von Anfang an suchte: die Wahrheit über den heiligen Franziskus. Doch diese Wahrheit könnte den mächtigen Orden der Franziskaner in seinen Grundfesten erschüttern.

Sprecher: Helmut Winkelmann

10 CD, Spielzeit: 791 Minuten

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Um eine mittelalterliche Geschichte recht glaubhaft wirken zu lassen sollte man viel Recherche betreiben. Dies scheint John Sack getan zu haben. Er schildert die Gesellschaft und die Verhältnisse in einem recht logischen und realisierbaren Licht. Auch stellt er diverse Verhaltensmuster sehr gut dar, wie zum Beispiel die Rolle der Frau in der damaligen, männerdominierten Ordnung. Ebenfalls ist der Kampf der klerikalen Gruppen gegeneinander glaubhaft interpretiert. Eine Story die zwar nicht von Anfang an zu fesseln weiß, jedoch nach relativ kurzer Zeit eine gewisse Eigendynamik entwickelt welche den Zuhörer gebannt in ihren Fängen hält.

Dies liegt auch zu großen Teilen am Vorleser, Helmut Winkelmann. Hatte man mich gefragt von welchem Sprecher ich mir ein Hörbuch wünschen würde, so war immer der Name Helmut Winkelmann mit dabei. Nicht nur das man seine markante Stimme aus vielen Gruselhörspielen kennt, auch eine große Anzahl an TV-Dokumentationen wurde von ihm eingesprochen. So ist auch seine Stimme sicher fast jedem gut bekannt, sein Name jedoch eher weniger.

Diese Geschichte scheint auch wie für Helmut Winkelmann geschrieben worden zu sein. Er schafft es spielend von Dramatik in normalen Erzählerton und wieder zurück zu springen, ohne das man eine Anstrengung seinerseits bemerken würde. Da hört man die jahrelange Erfahrung der Dokumentationen genaustens heraus und Winkelmann weiß sie auch effektiv einzusetzen.

Ein Reise in Mittelalter, begleitet von einer der eindrucksvollsten Stimmen die mir jemals unter gekommen sind…