Die uralte Prophezeiung von Theb Nor, einst ausgesprochen um die Völker zu schützen, knebelt sie jetzt und hält sie in der drohenden Niederlage gefangen. Die Vier Könige, Halbgötter im Dienste der Götter, haben die Entstehung der Prophezeiung selbst erlebt und wissen um die wahre Bedeutung und Bedrohung. Sie kämpfen gegen den verborgenen Feind, merken aber bald, dass die Götter ihnen endlich Frieden schenken wollen. Ein anderer muss an ihre Stelle treten. Doch bedenket die alten Worte des Propheten: Wehe den Sorglosen! Geschichte wiederholt sich unaufhörlich.
Sprecher: Paul-Simon Ramm, Tabitha Hammer, Leif Schmidt
Gekürzte Lesung, 4 CD, Spielzeit: 297 Minuten
Aller Anfang ist schwer…und hier ist er auch noch anstrengend dazu.
Der Autor der Geschichte, Michael Thiel, erlaubt es dem Zuhörer nicht den Anfang langsam und bedächtig zu begehen und sich in die Charaktere hinein denken zu können, denn er steigt sofort voll in die Story ein. Das ist nicht immer etwas schlechtes, doch der zu häufige Wechsel zwischen den verschiedenen Handlungsebenen macht es schwierig sich schnell zurecht zu finden und sich in die Welt der Story einzuleben. Bis zu dem Punkt, an dem alles in sich zusammen fließt und beginnt einen Sinn zu machen, muss man schon mit Wolfsohren zuhören und sich zu viele Dinge merken. Das strengt extrem an und das Durchhalten im ersten Teil ist nicht wirklich etwas das Lust macht der Geschichte weiter zu folgen.
Wer dies trotzdem tut, wird etwas erleben das es so schon zu Tausenden gegeben hat. Stereotype Charaktere die sich in einer Welt bewegen welche sich an allem bedient das in der Fantasyliteratur Rang und Namen hat. Nichts Neues gibt es zu vermelden, aber wie sollte man das auch noch erschaffen können. Alles war bereits schon einmal da und es kann eigentlich nur noch Variationen eines Themas geben, wenn man nicht in zu skurrile Ergüsse abdriften möchte.
Positiv ist jedoch der Umstand zu vermerken das Thiel sich nicht auf eine Zeichnung der Charaktere einlässt die sich auf „rein gut“ oder „rein böse“ verlässt. Jeder Gute hat auch Schattenseiten und umgekehrt. Das ist die Devise, welche die ganze Sache doch noch ein wenig interessant erscheinen lässt.
Leider läßt sich Thiel aber auch dazu verleiten einen neuen sprachlichen Ausdruck erfinden zu wollen, welcher des öfteren skurrile Ausmaße annimmt. Ich vermute einmal das alles in gehobeneren Sprachmustern geschildert werden sollte, doch verrennen sich gewisse Beschreibungen und Satzbauten in sich selber und wirken so fast schon unfreiwillig komisch, da man es umständlicher nicht mehr hätte formulieren können.
Das neue Label Scratch scheint bemüht zu sein seine erste Produktion so professionell wie möglich aufzuziehen. Doch hakt es an diversen Ecken um aus der semiprofessionellen Ecke heraus zu kommen.
Paul-Simon Ramm hat sich bisher einen eher zwiespältigen Namen gemacht, wenn es um – außerhalb eines Drogenrausches – fast unverständliche Geschichten und die Zusammenführung von Hobbysprechern mit schlimmsten Akzenten in seinem Kleinlabel Farelia geht. So war ich doch sehr erschrocken als ich seinen Namen auf der Sprecherliste sah. Seine bisherigen Leistungen beschränken sich auf den „Flüstererzähler“ in Farlia-Produktionen, welcher so gekrampft skurril und überdreht wirkt, das ich die Befürchtung hatte er würde dieses Hörbuch genau so zu Schande reiten wie die bisherigen Hörspiele, welche er hergestellt hat. Doch dem war erschreckenderweise nicht so. Zwar ist er für mich immer noch alles andere als ein Profi, aber hier kann man sogar verstehen was er sagt, er betont richtig und man kann hören das er auch etwas lauter und gut artikuliert sprechen kann, als man es bisher vom „Flüstererzähler“ gewohnt ist.
Tabitha Hammer ist bisher aus vielen Hobbyproduktionen des Hörspielprojekt bekannt und hat eigentlich immer eine brauchbare Leistung abgeliefert – im Hobbybereich wohlgemerkt. Diese Lesung scheint ihr jedoch auch in dieser Hinsicht über den Kopf gewachsen zu sein. Da es sich anhört als haben die beiden Hauptsprecher, Hammer und Ramm, nicht gemeinsam das Hörbuch aufgenommen, so passen auch die Dialoge fast nie zusammen und alles wirkt wie aus zwei verschiedenen Elementen zusammen gefügt, welche sich aber nicht verbinden lassen wollen. Sie versetzt Betonungen, reißt Sätze ins sinnlose und scheint absolut nicht wirklich in der Geschichte drin zu sein.
Leif Schmidt ist der einzige Profi in dieser Geschichte, hat den kleinsten Part und ist somit eigentlich auch nicht wirklich bewertbar.
Es tut mir in der Seele weh, solch eine engagierte Produktion mit solch einer niedrigen Wertung versehen zu müssen. Als kostenloser Download, und ich hätte nie gedacht so etwas einmal gezwungen zu sein schreiben zu müssen da ich es eigentlich unfair finde, wäre es eine Produktion gewesen die man hätte feiern können, doch als Kauf-CD ist es einfach nicht gut genug. Andere Sprecher und eine bessere Aufarbeitung der, teilweise sprachlich zu verkrampften, Geschichte hätten hier wahre Wunder gewirkt…
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