Träumereien an französischen Kaminen

traeumereien

Die berühmte Märchen-Sammlung von Richard von Volkmann-Leander (1830-1889) als ungekürzte Lesung. 11 Sprecher-Stars der Titania Medien-Hörspiele interpretieren 22 phantasie- und stimmungsvolle Märchen – mal heiter, mal berührend.

Die künstliche Orgel • Goldtöchterchen • Vom unsichtbaren Königreiche • Wie der Teufel ins Weihwasser fiel • Der verrostete Ritter • Von der Königin, die keine Pfeffernüsse backen konnte • Der Wunschring • Die drei Schwestern mit den gläsernen Herzen • Eine Kindergeschichte • Sepp auf der Freite • Heino im Sumpf • Pechvogel und Glückskind • Die Alte-Weiber-Mühle • Das Klapperstorch-Märchen • Wie sich der Christoph und das Bärbel immer aneinander vorbei wünschten • Die Traumbuche • Das kleine bucklige Mädchen • Der kleine Vogel • Die himmlische Musik • Der kleine Mohr und die Goldprinzessin • Von Himmel und Hölle • Der alte Koffer

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Die Marseillaise, „Allons enfants de la Patrie…“, begrüßt den Zuhörer, die Kanonen krachen und die Schreie der Soldaten sowie das klingen ihrer Waffen begleiten Heinz Ostermann wie er durch das Vorwort den geneigten akustischen Wegbegleiter auf die kommenden Geschichten einstimmt. Nachdem eindrucksvoll erzählt und erklärt wird wie man sich die Umgebung vorstellen kann in der diese Märchen damals vorgetragen und weiter gegeben wurden, legt Jörg Löw auch mit der ersten Geschichte, „Die künstliche Orgel“, los.

Rein französische Märchen sind es nicht. Der Autor der Geschichten war ein deutscher Soldat welcher die Geschichten während der Kampfpausen erdachte und als Brief nach Hause schickte. Insofern könnte der Titel des Hörbuches ein wenig in die Irre führen, da man vielleicht den französischen Unterton welchen man erwarten könnte nicht wirklich geliefert bekommt.. Jede der Geschichten entführt der Zuhörer in eine andere kleine separate Welt welche von den unterschiedlichsten Wundern und Wesen bevölkert wird.

Titania Medien hat Elf Stimmstars dazu gewinnen können diese, zumindest mir recht unbekannten, Märchengeschichten einzusprechen. Heinz Ostermann, Jürg Löw, Monica Bielenstein, Dagmar von Kurmin, Hartmut Neugebauer, Arianne Borbach, Christian Rode, Jochen Schröder, Rita Engelmann, Viola Sauer und Evelyn Maron sind nicht nur namentlich bekannt, denn auch mit ihren Stimmen kann fast jeder etwas anfangen oder verbindet damit irgendeine Erinnerung. So eignen sich alle Elf Sprecher auch in hervorragender Weise zur Märchentante, respektive Märchenonkel.

Keiner der Sprecher geht jedoch alleine ans Werk. Musik und Geräusche sind die ständigen Begleiter der Erzähler. Wichtige Geschehnisse werden mit Sounduntermalung versehen und die Musik setzt zwischendrin nur für wirklich kurze Zeitspannen aus. So kann auch jeder der mit Hörbüchern nichts zu schaffen hat und reine Lesungen nicht mag hier getrost ein Ohr riskieren.

Mit den „Träumereien“ haben die Titanier erneut beweisen das sie an ihr Handwerk mit Seele und viel Herzblut heran gehen. Jeder der Sprecher intoniert die Geschichte so das man meinen könnte er würde sie seinem Enkel, welcher gerade auf seinem Schoß sitzt und gebannt den Worten lauscht, erzählen. Und es ist wirklich ein reines erzählen denn von einer Art vorlesen kann hier nicht die Rede sein. Das ist es was die Produktionen von Titania von ähnlichen Produktionen positiv abhebt. Das merkt man die Regieführung und die Lieb der Macher zum kleinsten Detail, sehr zum Vergnügendes Hörers.

Die Kürze der meisten Geschichten erlaubt auch ein pausieren innerhalb der CDs, so das man nicht alles hintereinander hören muss und auch später seine Favoriten einzeln noch einmal hören kann. Atmosphärisch inszenierte Kleinode der Märchenkunst…Soundsystem-BLAU

 

Thomas Rippert
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