50 Jahre der Ewigkeit

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Vor vielen hundert Jahren schuf der Teufel in der finstersten Tiefe der Hölle einen Spiegel: Einen unheimlichen, magischen Spiegel, der die Eigenschaft hatte, alles Gute das sich darin betrachtete, augenblicklich ins Gegenteil zu verkehren…

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Eugene stolpert über einen spitze Gegenstand als er im Park spazieren geht. Er gräbt den Gegenstand aus, welcher sich als Spiegel entpuppt. Dieser Spiegel ist etwas besonderes, er wurde vom Teufel erschaffen und verkehrt alles ins Gegenteil das sich darin spiegelt. Als Eugene in den Spiegel sieht geschieht das Unfassbare – er wird zum Mörder. Zuerst ermordet er seine eigene Frau und danach die Frau seines besten Freundes Jason, Ally. Jason ist am Boden und sein Leben ist zerstört als ihm eine Lichtgestalt erscheint. Es ist seine tote Frau die ihm den Auftrag gibt den Zauberer Nemis aufzusuchen und ihn dazu zu gewinnen Eugene zu jagen und zu stoppen, damit nicht noch mehr Morde geschehen können. Auch soll Nemis den Spiegel für alle Zeit zerstören.

Es ist schon eine recht illustre Truppe die sich da auf den Weg macht um die Dinge wieder gerade zu rücken die durch die dunklen Machenschaften des Fürsten der Hölle in Gang gebracht wurden. Ein frisch gebackener Witwer, ein Zauberer und eine recht durchgeknallte Hexe machen sich auf den Weg um das Gute zum Sieg zu bringen. Und die Rollen sind hervorragend besetzt – Sandra Schwittau, den meisten sicherlich eher als deutsche Synchronstimme von Bart Simpson bekannt, gibt hier eine Hexe zum besten wie sie nervender kaum sein kann. Pascal Breuer ist ein sehr guter Jason der in die Heldenrolle per Zufall rutscht und Horst Sachtleben belebt den Zauberer mir so viel Güte, Majestät und Weisheit das man ihn die Rolle schon fast auf die Stimme geschneidert haben könnte.

Auch der restliche Sprechercast ist größtenteils ein Ohrenweide. Der unvergessene Achim Höppner als Erzähler verbindet mit seiner unvergleichlichen Bassstimme die Einzelteile der Handlung und führt den Zuhörer stets gekonnt in die nächsten Geschehnisse hinein. Thomas Fritsch taucht zwar nur recht kurz auf, ist aber als Tod sehr glaubhaft, wie auch Arne Elsholtz als ziemlich sarkastisch abgedrehter Teufel.

Doch hat das Hörspiel seine Schwächen. Der Anfang ist recht ruppig geraten und die ersten Szenen, Mord usw., hätte ich eher in einem Gruselhörspiel vermutet. Doch das ist es nicht. Es geht dann recht behäbig weiter, zumindest was die Handlung der ersten CD angeht. Nachdem alle Motivationen verteilt sind und die Gemeinschaft der Spiegeljäger sich gefunden hat geht es dann zur Sache. Auf der zweiten CD entwickelt sich die Geschichte recht gut um dann am Schluss in recht märchenhafte Gefilde ab zu driften. Auch hatte ich stets das Gefühl man könne sich nicht so recht entscheiden ob man nun eher komisch oder eher ernst genommen werden wolle. Dieses Wechselbad der Stimmungen kostet das Hörsiel leider auch eine Menge Atmosphäre, da nicht alle Übergänge auch stimmig wirken und teilweise das Lachen im Hals bleibt oder die Betroffenheit weg gelacht wird.

Wer sich wundert – dies ist die Neuauflage der Produktion von Maritim aus dem Jahr 2003. Wer es damals verpasst hat und gute Stimmen in einer Produktion mag, bei der man ab und zu ein Logikauge zudrücken muss, der sollte hier zuschlagen…Soundsystem-BLAU