Alarm in Gotham City. Alle Gangster sind aus dem Gefängnis ausgebrochen. Steckt Bane dahinter, der Batman Rache geschworen hat, oder der Todesengel Azrael, der sein Unwesen treibt? Batman wappnet sich zum Kampf auf Leben und Tod.
Was 1993 für die Fans des Man of Steel war, das 1994 für die Fans des Dark Knigh“. Supermans Tod, und auch spätere Rückkehr, waren ein so großer Verkaufserfolg gewesen das man auf eine Weiterführung dieses Zustandes hoffte. Die Kleinverlage der damaligen Zeit expandierten weiter und gruben weiterhin die Käufer ab. Also machte man das was man am besten konnte und was am besten ankam, man brachte einen der Großen nach ganz unten. Nur diesmal sollte er nicht sterben – den Joker hatte man schon ausgespielt. Die Wahl fiel auf die düsterste Gestalt des DC-Universums – Batman. Hatte er doch schon diverse Höhen und Tiefen durchlebt und seine Funnyperiode – „Heilige Makrele, Batman“ – schallt es mir stets in den Ohren – in den 60er und 70er Jahren, recht unbeschadet überstanden und vergessen machen können.
Diesmal wollte man wesentlich psychologischer vorgehen. Eine Geschichte entwickeln, welche die Tiefen des ohnehin schon getriebenen Charakters noch mehr ausloten und ihn in noch tiefere emotionale Abgründe stürzen würde als bisher. Dafür nahm man sich Autoren zur Hand die solche eine Thematik bereits verinnerlicht und ins Blut aufgenommen hatten. Doug Moench hatte in den 80er Jahren des vorigen Jahrhunderts Moon Knight, eine differenziertere Kopie des Dark Knight zu Zeiten als der noch nicht so dark war, für Marvel entwickelt und kannte sich auch mit der Psyche von Batman bestens aus. Dixon, Grant und O´Neil waren auch keine Unbekannten in der Welt von Gotham. Und diese vier Schreiber entwickelten die schlimmsten Stunden die Batman bis dahin hatte erleben sollen.
Man schickte Batman alles entgegen was er bisher erfolgreich hatte bekämpfen können. Doch dies sollte nicht genug sein. Wie Superman, ein Jahr zuvor, bekam Batman einen Gegner in den Weg gestellt den er nicht besiegen konnte – Bane! Bane schaffte es nicht nur Batman zu erniedrigen und zu besiegen, er verwundete ihn auch schwer. So schwer das der Kampf von anderer Seite aus weiter geführt werden musste. Aus der Asche von Batman entstand Azrael – aber das würde jetzt zu weit führen zu erzählen.
Diese Hörspiel erzählt die Geschichte des Knightfall, der dunkelsten Stunde des dunklen Ritters. Mit hollywoodreifer Geräuschkulisse entführen die Macher den Zuhörer nach Gotham und lassen ihn Teil haben am Fall des Batman, dessen seelischem Kampf gegen die zwei Persönlichkeiten in seiner Brust und der Verzweiflung des Besiegten. Wenn Batman auf einem Dach landet, dann tut er dies nicht nur rein akustisch sondern auch auf der inneren Leinwand. Die Effekte sind so dicht und lebensnahe das man mitten im Geschehen ist – und das bei einer Produktion die bereits 14 Jahre alt ist. Die Musik orientiert sich sehr am damaligen Soundtrack von Danny Elfman und ist sehr bombastisch instrumentiert.
Der netteste Aspekt dieser Vertonung, aus dem Jahr 1994, ist der Fakt das die Rolle des Alfred auch von damaligen Film-Alfred gesprochen wird. Es war ein sehr erfreuliches Wiederhören mit der Stimme von Michael Gough, da ich die ersten beiden Batman-Filme mehrfach im Original gesehen habe und mich erst einer deutschen Synchro zuwendete als man eh den filmischen Untergang des dunklen Helden, mit Teil 3 und 4, betrieb.
Auch der Rest der Sprecher ist gut ausgewählt . Bob Sessions gelingt die Unterscheidung zwischen Bruce Wayne und dessen Alter Ego Batman sehr gut. Diverse Sprecher haben auch mehrere Rollen ab bekommen, doch ist dies kaum spürbar.
Einziger Knackpunkt ist der doch recht hohe Anspruch an Sprachkenntnis an den Zuhörer. Wie bei „Superman – Doomsday & Beyond“ ist auch hier eine reines Schulenglisch keine wirklich große Hilfe. Diese Sprache lebt nun einmal und so sollte sie auch aufgenommen werden.
Alles in allem ist dies wie eine Verfilmung, nur ohne real existierende Bilder. Gotham, dessen Helden und die Insassen des Arkham Asylum erwachen zum Leben und flößen nicht nur Batman Angst und Spannung ein…
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