KONG

Kong

Eine Gruppe abenteuerlustiger Filmemacher begibt sich in den 30er Jahren auf die Suche nach der mysteriösen Insel Skull Island, wo sie inmitten anderer prähistorischer Wesen auf einen monströsen Affen stoßen. Mit einer List fangen sie den Neun-Meter-Hünen ein und verschleppen ihn nach New York. Dort soll Kong als Sensation verkauft und der Weltöffentlichkeit präsentiert werden. Doch niemand hat mit den übermenschlichen Kräften von Kong gerechnet, der die schöne Ann Darrow in sein Herz geschlossen hat.

Sprecher: Stefan Kaminski, Musik: Sebastian Hilken

Trennstrich

Diese Besprechung ist „nur“ ein Update zum bereits verfassten Kommentar der CD, welche bei den Live-Kongs zu erstehen gewesen ist! Bei dieser Version handelt es sich um einen Livemitschnitt, vom 24.102008 aus der BOX des deutschen Theaters in Berlin. Der Unterschied besteht eigentlich nur in der hörbaren Reaktion des Publikums um minimalen Abweichungen, welche aber nicht als Änderungen gewertet werden können. Und deshalb:

Als Edgar Wallace 1932 die erste Fassung des Drehbuches zum Film mit entwickelte, hätte er sich sicher nicht räumen lassen das dies solch ein Erfolg werden würde. Mehrere Neuverfilmungen wurden ins Rennen geschickt doch gab es seltsamerweise kaum Hörspielvertonungen des Stoffes, obwohl dieser sich hervorragend dafür eignet.

Das dachte sich wohl auch und machte sich im (fast) Alleingang daran diese Geschichte einmal tontechnisch an die Zuhörer zu bringen. Er bewerkstelligte dies im Rahmen einer Live-Tour, welche von der Aufführung her so angelegt war wie die Abende von Kaminski on Air, welche regelmäßig in den Kammerspielen des Deutschen Theater Berlin stattfinden.

Die Geschichte ist, vom dialogtechnischen Aspekt her, recht frei von ihm interpretiert, hält sich aber in den Grundzügen an die Vorlage. Auch wurde alles auf knappe 57 Minuten gerafft und das ist auch kurz genug, denn viel mehr gibt die Geschichte eigentlich auch nicht her.

Stefan Kaminski spricht und spielt alle Rollen selbst, was ihm auch mehr als gut gelingt. Sein Stimmen-Morphing ist eh relativ einzigartig und er weiß es auch stets faszinierend und unterhaltend einzusetzen. Denheim bekommt eine schleimig-arrogante Stimme verpasst, der Captain des Schiffes spricht so wie man sich eine alten bärbeissigen Seefahrer vorstellt, „Anne“ wird eher dümmlich-naiv dargestellt, der jugendliche Held Jack“läßt eine leichten Berliner-Akzent in seinem Gestolpere hören, die Eingeborenen der Totenkopfinsel reden feinstes Movie-Kaudelwelsch und KING KONG selber tobt sich gröhlend und schnaubend vor dem Zuhörer aus.

Alles das bringt Kaminski mit einer, fast schon, Leichtigkeit an den Zuhörer das es ein wahrer Spaß ist ihm zu lauschen und sich in die Welt des KING KONG mitnehmen zu lassen. Auch wird die ganze Geschichte nicht zu bierernst angegangen. Wo diverse Spielszenen an das Overacting der Schwarz/Weiß-Filme der 30er und 40er Jahre erinnern, da ist auch immer wieder ein Gag mit eingebaut. Nicht nur das die Sprache der Eingeborenen vor Wortspielen nur so strotzt, auch die Hauptakteure bekommen ab und an ein paar nette Verdrehen in den Mund gelegt. Jack bezeichnet, als er Anne angeberisch etwas erklären will, den Schiffsaffen als Kackgesichtsmarote, obwohl dieser eher ein Rotgesichtsmakake ist.

Es ist immer wieder erstaunlich wie wandelbar Stefan Kaminskis Stimme ist. Sicherlich kann man hören das es sich hierbei um ein und die selbe Person handelt, besonders wenn man mehrere Vertonungen von Stefan Kaminski gehört hat und seine Stimme recht gut kennt, doch schafft er trotzdem die Illusion eines Hörspiel mit einem Sprecher zu jeder Zeit.

Die musikalische Untermalung von Sebastian Hilken ergibt, zusammen mit den Geräuschen, noch zusätzlich die besondere Note die diese Lesung, wobei ich es nicht so bezeichnen möchte, hat. Das Bassgeschrummele passt zu den jeweiligen Szenen und wirkte nicht störend, wie ich nach der Anfangssequenz befürchtet hatte.

Kaminski in und on Air, das Beste vom besten…Soundsystem-BLAU

 

Thomas Rippert
Letzte Artikel von Thomas Rippert (Alle anzeigen)