01 – …und das Geheimnis der sprechenden Bilder

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Sprechende Bilder, explodierende Lampen und drei äußerst seltsame Katzen – der 10-jährige Charlie erlebt merkwürdige Dinge. Dabei glaubte er doch, ein ganz normaler Junge zu sein. Doch er entdeckt, welch sonderbare Fähigkeiten er besitzt: Er kann Bilder und Fotos sprechen hören. Daraufhin entwickelt sich ein gefährlicher und aufregender Auftrag, bei dem er die Unterstützung seines eigenartigen Onkels benötigt. Und dann sind da noch die merkwürdigen und keineswegs immer liebenswerten Großmütter und –tanten, die Charlie das Leben nicht gerade erleichtern.

Sprecher: Peter Lohmeyer

Autorisierte Fassung, 4 CD, Spielzeit: 310 Minuten

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Am Anfang des Hörbuches kann man sich des Eindrucks nicht erwehren das man hier nur ein Variation des Themas zu hören bekommt. Der arme Junge, diesmal eine Halbwaise, der sich in einer bösen Welt zu behaupten hat und nicht so ist wie die anderen Kinder seines Alters. Und dann auch noch ein Internat auf dem die Spezialbegabte ausgebildet werden. Wer da nicht sofort an diverse andere Schulen und Internate mit magischem Hintergrund denkt. Aber, erstens kommt es anders, zweitens als man denkt.

Die Parallelen zum bekanntesten Zauberlehrling der Welt sind zwar oberflächlich vorhanden, aber verlieren sie sich im Laufe der Geschichte immer mehr zu einer eigenen Persönlichkeit und Handlung. Charlie Bone ist alles andere als ein Plagiat, es ist eine sehr schön geschriebene und durchdachte Welt die für sich steht. Auch ist die Welt des Charlie Bone nicht so kompliziert und verworren wie die anderer magisch begabter Jungen und deshalb auch leichter für Kinder zu erfassen und zu erleben.

Mit der Wahl von Peter Lohmeyer als Sprecher setzt man noch einen drauf. Kannte ich Lohmeyer bisher nur als Schauspieler, so hatte ich mit ihm als Vorleser so meine bösen Vorahnungen. Ich befürchtete eine genuschelte Lesung mit Einschlafgarantie da ich noch keine andere Lesung von ihm gehört hatte und er mir in seinen Filmrollen immer als zu ruhig und stoisch in Erinnerung geblieben war. Doch hat er mich sehr positiv zu überraschen gewusst. Wo andere Sprecher auf Tempo und Lautstärke setzen, da weiß Lohmeyer mit ausgeglichener Betonung und intensivster Einfühlsamkeit gegenüber den Charakteren zu überzeugen. Man kann sich des Eindruckes nicht erwehren, das er es genau so auch seinen eigenen Kindern vorlesen würde.

Was ein wenig seltsam anmutet ist die anfängliche Unterstützung der Lesung durch eine paar wenige Geräusche, welche sich jedoch nach kurzer Zeit wieder erledigt hat. Dies ist aber kein Manko, da die Lesung von Lohmeyer so intensiv ist das sie ohne jedwede soundtechnische Inszenierung auskommt.

Alles in allem ist das erste der Charlie Bone-Hörbücher eine gut gemachte und sehr unterhaltsame Sache, die sich zwar langsam jedoch stetig zu steigern weiß. Hierbei werde die Freunde des Krimis, sowie der Fantasy-Unterhaltung auf das Beste bedient…Soundsystem-BLAU

 

Thomas Rippert