01 – Das Schwert in der Stille

Clan-der-Otori-01

Es geschah im letzten Tageslicht, im Regen. Bislang hatte Takeo nicht gewusst, was Menschen sich untereinander antun können, nichts von den wilden Schlachten der Clans. Doch dann wird sein ganzes Dorf und mit ihm seine Familie ermordet. Er überlebt als einziger. Lord Shigeru vom Clan der Otori rettet ihn. Von ihm, einem Helden wie aus versunkenen Zeiten, lernt Takeo die Bräuche der Clans. Er lehrt ihn Schwertkampf und Etikette. Die Liebe entdeckt Takeo allein. Als er herausfindet, dass er dunkle Kräfte besitzt – die Fähigkeit, an zwei Orten zugleich zu sein und sich unsichtbar zu machen, und dass er so gut hören kann wie ein Hund – gerät er immer tiefer in eine Welt der Lügen und Geheimnisse … Er will ihr entfliehen. Doch seine Bestimmung ist es zu rächen, und so verbindet Takeo sein Schicksal mit dem der Otori.

Sprecher: Marlen Diekhoff, August Diehl

Gekürzte Lesung, 7 CD, Spielzeit: 510 Minuten

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Man trifft erneut auf Shigeru, welcher die Hauptperson der Vorgeschichte gewesen ist. Hier agiert er allerdings als Mentor der Figur, welche die nächsten Abenteuer zu bestehen hat: Takeo.

Takeo – zuerst heißt er noch Tomasu- wächst in einem Dorf auf welches die Herrschaft der Clans nicht anerkennt und nur an einen einzigen Gott glaubt, unter dem alle Menschen gleich sind. Da sich die Dörfler dem Willen der Clans nicht beugen wollen, haben sie sich somit auch viele Feinde geschaffen. Und diese Feinde holen eines Tages zum Schlag gegen das Dorf aus.

Takeo kehrt aus dem Wald zurück und das Bild, welches sich ihm bietet, ist grauenerregend. Das Dorf ist nur noch Schutt und Asche und seine ganze Familie wurde getötet oder ist verschwunden. Als die Angreifer Takeo entdecken flieht dieser und ein Fremder kommt ihm zu Hilfe, indem er die Verfolger stoppt.

Der Fremde ist Shigeru vom Clan der Otori und hat noch eine Rechnung mit den Angreifern des Dorfes zu begleichen. Iida, der Fürst des Tohan-Clans welcher das Dorf angegriffen hat, will sich das Land der Otori einverleiben und Shigeru muss ihn daran hindern. So entsteht ein Allianz zwischen den beiden und Takeo bemerkt das er über übernatürliche Fähigkeiten zu verfügen scheint.

Die Geschichte arbeitet sich von den anfänglichen Wirren zu einem fuminanten Höhepunkt zu. Die Gesellschaft des alten Japan wird dabei sehr anschaulich und auch leicht verständlich erklärt und dem Zuhörer in unterhaltsamer weise nahe gebracht.

Auch kommen sehr ausführliche und einfühlsam gestaltete Charakterstudien der agierenden Personen nicht zu kurz. Alle Figuren werden sehr nah an den Zuhörer heran gebracht und die Handlungen sind fast vollständig nachvollziehbar, auch wenn manche Codexe nicht wirklich heutzutage verständlich sind.

Marlen Diekhoff und August Diehl scheinen sich auf ihre Rollen gut vorbereitet zu haben. Während August Diehl Takeom aus der Ich-Perspektive erzählt hat Marlen Diekhoff mit der Rolle der Kaede alle Stimmbänder voll zu tun. Beide betonen die Namen und japanischen Ausdrücke so das sie ihnen abkauft und nichts gekünstelt oder gar improvisiert wirkt. Zumindest machte es auf mich Laien den Eindruck da ich nicht des japanischen mächtig bin und somit auch nicht wirklich als Experte hier eine Aussage treffen könnte. Gespielt ist es zumindest perfekt.

Zwar ist dies Teil 1, doch die Geschichte ist nun schon über das zweite Hörbuch hinweg interessant. Das die Sprecher „gewechselt“ haben – was ja eigentlich auch erst später in der Produktionsreihenfolge der Fall ist – stört auch nicht wirklich, da die Handlungsebenen ein paar Jahre auseinannder leigen und die Hauptfiguren nicht mehr die gleichen sind.

Ruhig und zugleich packender Trip ins alte Japan…Soundsystem-BLAU

 

Thomas Rippert
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