02 – Schweinsgalopp

Schweinsgalopp von Terry Pratchett

Auch auf der Scheibenwelt gibt es einen Mann mit Geschenken im Rucksack. Sein Schlitten wird allerdings von Schweinen, nicht von Elchen gezogen. In diesem Jahr bleibt er verschwunden und der Tod schlüpft aushilfsweise in die rote Pelzjacke, während Tods Großnichte Susanne zusammen mit dem Gott des Katzenjammers versucht, das Verschwinden „des Dicken“ aufzuklären und das Gute zu retten – beides sorgt für Verwicklungen.

Gelesen von Rufus Beck

6 CD, Inszenierte Lesung, Spielzeit: 420 Minuten

Trennstrich

„Schweinsgalopp“ war meine erste Berührung mit Pratchetts Universum. Ich kaufe damals das Paperback weil mir das Cover so gut gefiel, ich etwas zu lesen brauchte und von der „Scheibenwelt“ schon eine Menge Gutes gehört hatte. Nach anfänglichen Schwierigkeiten, da ich immer der Meinung war das Fantasy nicht ganz so durchgeknallt sein sollte, bekam ich immer mehr Freude am Lesen. Mehrfach schallendes Lachen ließ sich dabei teilweise auch nicht vermeiden, ist die Story um den „Tod als Weihnachtsmann“ doch zu skuril und abgedreht um nicht mindestens einmal eine Träne vor Erheiterung zu zerdrücken. Auch Namen wie „Ridcully“, „Lord Witwenmacher“ oder „Herr Kaffeetrinken“ erschienen mir erst etwas befremdlich, aber nach kürzester Zeit waren sie „normal“. Ich bin zwar kein bekennender Fan(atic) von Herrn Pratchett und seinem Werk, doch lasse ich mich immer wieder gerne von seinen Ideen unterhalten.

Nachdem Rufus Beck, meiner Meinung nach, in „Alles Sense“ ein lang erwartetes Comeback in der Riege der Top-Hörbuchsprecher gegeben hat, ist er hier noch ein wenig besser am Werke. Er erzählt die Geschichte noch eindringlicher und mit noch mehr Freude am Vortrag und Spiel, das es nur so ein Spaß ist mit ihm durch die „Scheibenwelt“ zu gehen. Er berlinert, er näselt, er spricht arrogant oder gestelzt oder erhaben oder weiblich oder dumm – was auch immer der Charakter verlangt.

Auch diesmal wird er von ein wenig „Technik“ unterstützt. Die Musik ist recht sparsam eingesetzt, aber nett instrumentiert und schön anzuhören. Ein paar Geräusche sind auch vorhanden, was eine nette zusätzliche Beigabe ist.

Das Cover ziert das Buchcover und ist quietschebunt, wie man es gewohnt ist und wie es mir so gut gefällt. Innerhalb der Klappseiten, welche die CD halten, sind wieder alle nötigen Infos über „Mitwirkende“, Buchinhalt, Autor und Sprecher vorhanden.

Es geht weiter, und das im Schweinsgalopp. Ein junges Label das von Anfang an einen sehr hohen Standart an den Tag legt und selbst mich, altem Rufus-Beck-Skeptiker, überzeugt hat das es noch lange nicht „aller Tage Abend“ und noch viel aus dieser Richtung zu erwarten ist.

Wie auch beim Buch, habe ich beim hören Tränen gelacht – ab und an…Soundsystem-BLAU

 

Thomas Rippert
Letzte Artikel von Thomas Rippert (Alle anzeigen)