04 – Es wächst und wächst und wächst…

Gaensehaut-04

„Monsterblut“ steht auf der Dose, die Evan in einem alten Spielzeugladen kauft. Die klebrige, glibberige Masse quillt bald aus der Dose heraus, füllt nach kurzer Zeit eine Badewanne und verschlingt alles, was sich ihre in den Weg stellt! Was soll Evan bloß tun?

Sprecher: Oliver Dollansky und Mechtild Teschemacher

Inszenierte Lesung, 1 CD, Spielzeit: 72 Minuten

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Evan ist nicht begeistert. Er soll ein paar Wochen bei einer Tante verbringen die er seit 10 Jahren nicht mehr gesehen hat und von der er auch bisher nicht gutes vermutet. Seine Eltern, durch einen familiären Notstand dazu gezwungen, müssen in Atlanta nach einem neuen Haus suchen und wollen ihn nicht dahin mitnehmen. Als sein Mutter Evan bei Tante Katherine abliefert ist der Jammer groß. Das Haus ist dunkel und düster und Tante Katherine empfängt sie mit eine blutigen Messer an der Haustüre. Auch ist die Tante taub, was die Verständigung nicht gerade vereinfacht. Evan gibt sich Mühe, fügt sich in die Situation und versucht das Beste daraus zu machen – immerhin darf sein Hund bei ihm bleiben, wenn er auch draußen im Garten übernachten muss. Alles in allem keine tolle Sache und Tante Katherine hat auch noch ein Katze, der Evan und sein Hund besser aus dem Weg gehen, mit der sie fortwährend zu diskutieren scheint. Bei einem Spaziergang trifft Evan auf das gleichaltrige Mädchen Andrea, kurz Andy, und die beiden freuenden sich an. Andy zeigt Evan die Gegend und führt ihn in einen Spielzeugladen in dem die beiden eine Dose „Monsterblut“ – vergleichbar grüner Knetmasse – finden und kaufen. Sie spielen damit und aus Versehen verschluckt Evans Hund ein Stück dieses „Monsterbluts“. Am nächsten Tag hat die Substanz jedoch begonnen sich zu vergrößern und auch der Hund scheint gewachsen zu sein. Evan versucht das nahende Unheil zu stoppen, doch will es ihm nicht so recht gelingen – die Dinge geraten außer Kontrolle.

Die Geschichte erinnert etwas an die des „Blob“, der außerirdischen Substanz die ein ganze Stadt verschlang. Die beiden Kinder sind gegenüber der Bedrohung auf sich allein gestellt und Tante Katherine ist kein Hilfe da sie Taub ist und auch kein Wort von dem glaubt was Evan ihr, per Zettelnotiz, versucht zu erklären. Längere Zeit hat man das Gefühl das diese Geschichte keine Richtung habe und sich nicht wirklich zu einem Ende entwickeln kann, doch dann dreht sich alles um 180 Grad und eine Wendung tritt ein mit der man so sicher nicht von Anfang an gerechnet hätte.

Oliver Dollansky und Mechtild Teschemacher, die beiden Sprecher des Hörbuches, machen ihren Job recht gut – aber leider nur recht gut. Oliver Dollansky hat den größeren Part und den bestreitet er sehr flüssig. Er spielt die beangstigenderen Szene gut aus und kann auch in den ruhigeren Erzählparts seine Leitung halten. Doch ist er für die Stimme eines 12jährigen einfach zu alt und nicht so recht passend ausgewählt. Ebenso Mechtild Teschemacher. Sie gibt sich große Mühe, rutscht aber durch den Versuch der Darstellung einer 12jährigen ab und an sehr ins Overacting und stocken, was sehr künstlich wirkt und nicht überzeugen kann. Da wäre bei beiden Rollen eine jüngere Stimmlage besser gewesen, oder man hätte die Altersangaben im Script ändern sollen.

Die Sounds und Musiken sind wieder flächendeckend vorhanden und helfen diesmal ein wenig die zu alten Stimmen nicht als zu dominant zu empfinden…Soundsystem-BLAU

 

Thomas Rippert