06 – Die Puppe mit dem starren Blick

Gaensehaut-06

Kris ist sauer auf ihre Schwester Lindy, denn die spielt sich mit Slappy, ihrer Bauchredner-Puppe, mal wieder in den Vordergrund. Da beschließt Kris, sich auch eine Puppe zuzulegen. Doch kaum ist die im Haus, geschehen Dinge, für die auch eine Cody Matthews, der Nachbarsjunge, keine Erklärung hat.

Sprecher: Bruno Tendera

Inszenierte Lesung, 1 CD, Spielzeit: 63 Minuten

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Bauchrednerpuppen bereiten vielen Menschen ein unangenehmes Gefühl im Magen. Eigenen sich doch die zumeist recht starren Gesichtszüge der vermenschlichten Varianten sehr gut dazu die verschiedensten Intentionen in diese „Wesen“ hinein zu interpretieren.

Solch ein Puppe finden Lindy und Kris beim spielen in einer Mülltonne. Da sie noch gut erhalten ist beschließt Lindy die Puppe mit nach Hause zu nehmen und tauft sie „Slappy“. Lindy übt jede freie Minute mit der Puppe das Bauchreden und hat bald eine richtig gute Nummer einstudiert die im Freundeskreis begeistert aufgenommen wird. Dies ruft jedoch den Neid ihrer Schwester Kris wach und diese überredet ihren Vater ihr auch so eine Puppe zu kaufen. Er findet in einem Antiquitätenladen eine Puppe, die der Verkäufer schnell und billig los werden wollte, und bringt sie mit. Kris tauft ihre Puppe „Mr. Wood“ und beginnt auch eine Nummer einzuüben. Doch will es ihr nicht so recht gelingen und ein erbitterter Wettstreit unter den Geschwistern beginnt. Und nicht nur dieser stellt die Familie auf ein harte Probe – seltsame Dinge geschehen in der Nacht mit den Puppen und um die Puppen herum.

Die Geschichte steig sofort mit allen wichtigen Dingen ein. Die Charaktere werden nebenbei vorgestellt und auch das Setting ist schnell erledigt. Danach geht es ans „Eingemachte“ und der Grusel beginnt. Denkt man stets das man schon lange dahinter gekommen ist um was es hier geht macht die ganze Geschichte ein Wendung um 180 Grad und es geht wieder von vorne los – und das mehrfach. Also ist Spannung über de ganzen 63 Minuten garantiert. Nicht der vermutete Bösewicht ist hier der wirkliche Bösewicht – oder doch?

Als die Lesung begann, dachte ich mir das Bruno Tendera doch nun wirklich etwas zu alt sei und seine Stimme definitiv zu tief um als Teenie durch zu gehen. Doch erzählt er sofort am Anfang das er die Geschichte erzählt bekommen habe, von einer der beide Schwestern mit der er einmal „zusammen gewesen“ wäre. Also erlebt der Zuhöre die Geschichte aus de Sicht von „Cody Matthews“, welcher alles am Rande mitbekam und dem der Rest später nacherzählt wurde.

Bruno Tenderas Stimme ist sehr angenehm und er liest die Geschichte sehr „barrierenfrei“ vor. Die Kinderstimmen belebt er recht gut in dem er das Timbre etwas anhebt, was aber trotzdem nicht künstlich oder unnatürlich wirkt. Auch bringt er die gruseligeren Passagen gut zur Geltung indem er das Erzähltempo drosselt oder beschleunigt, je nach Notwendigkeit.

Gruselige Puppen die guseliges tun…Soundsystem-BLAU

 

Thomas Rippert
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