08 – Quint und die Eisritter

Klippenland-Chroniken-08

Die Besten der Besten: Quint wird zur berühmten Ritterakademie von Sanktaphrax zugelassen. Gleich in seinem ersten Jahr steht er vor einer großen Aufgabe. Ein nicht enden wollender Winter bedroht die Stadt und lässt den fliegenden Felsen abdriften. Quint und die Eisritter wollen eine Katastrophe abwenden und machen sich auf den Weg zum Ursprung des Wetters jenseits der Nebelkante. Dort wartet schon der Wolkenfresser auf sie.

Sprecher: Volker Niederfahrenhorst

Gekürzte Lesung, 4 CD, Spielzeit: 349 Minuten

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Quints Mentor, der oberste Akademiker Linus Pallitax, ist tot. Somit ist nicht klar ob er in Sanktaphrax bleiben darf, da er nicht dort geboren worden ist. Auch besteht ohne die Fürsprache seines Mentors nicht die geringste Chance auf der Akademie der Ritter aufgenommen zu werden. Seine Zukunftsaussichten sind nicht gerade rosig denn ein Himmelspirat, wie sein Vater Windschakal, will Quint nicht unbedingt werden. Doch kommt das Schicksal dem Jungen zu Hilfe. Ein Teil der neuen Führung von Sanktaphrax, der Professor des Lichts und der Professor der Dunkelheit, nimmt sich Quint als Förderer an. Von nun an steht Quint unter dem Schutz des Professors des Lichts.

Doch nimmt der Professor der Dunkelheit ebenfalls einen Schützling zu sich und dies fördert die Uneinigkeit der Führung von Sanktaphrax. Vilnix Pompolonius, ein ehemaliger Scherenschleifer aus der Unterstadt und Zögling des Professors der Dunkelheit, macht Quint durch Intrigen und Machspielchen das Leben bald zur Hölle.

So wird Quints Lehrplan noch zusätzlich erschwert, doch der angehende Ritter lässt sich nicht wirklich beirren. Er lernt wie man die Reittiere des Akademieritter, die Hungerlunger, aufzieht und abrichtet, wie man selbst gebastelte Luftschiffe in die Luft bekommt und wie man das Wissen um Wetter und Wolken für sich nutzen kann.

Und während Quint so seinen weiteren Weg beschreitet, erhebt sich erneut eine große Gefahr für die schwebende Stadt Sanktaprax. Bedingt durch einen extrem kalten Winter hat der Flugfelsen damit begonnen sich so sehr abzukühlen das er immer weiter aufsteigt. Dies könnte zur Folge haben das der Auftrieb die Ankerkette sprengen könnte und die Stadt sich somit in zu luftige Höhen aufschwingt. Da kann nur wieder das Element Sturmphax helfen, welches aber nur sehr schwer zu beschaffen ist. Als der vermeintliche Muttersturm sein Gesicht zeigt schickt die Akademie Ritter aus um die Substanz zu beschaffen. Doch keiner von ihnen kehrt zurück. Auch wird Sanktaphrax von politischen Unruhen erschüttert und eine schlimme Zeit bricht für die schwebende Stadt an.

Das Klippenland befindet sich im ständigen Umbruch und Wechsel von Gezeiten. So wechselt hier auch wieder die Handlungsebene von den fliehenden Unterstädtern zeitlich zurück und hin zur fliegenden Stadt und deren Bewohnern. Wie in der bisherigen Quint-Geschichte auch, so wird hier wieder ein tiefer Einblick in die politischen Strukturen des Stadt Sanktaphrax geboten. Machtstreben, politische Hetzjagden und Intrigen bestimmen das Bild der Metropole auf dem Felsen.

Die Entwicklung der Klippenland-Reihe ist wirklich beachtlich, auch wenn das Gespringe zwischen den Haupthandlungsträgern recht wirr erscheinen mag. Mit den Geschichten um Twig wurde die ganze Welt der Klippenländler genaustens beleuchtet und dem Zuhörer plastisch präsentiert. Die Wesen wurden vorgestellt und die Umwelt bis auf kleinste Detail aufgezeigt. Und sie wächst mit dem Hörer zusammen, denn die Geschichten werden immer anspruchsvoller. Wenn hier auch nicht so viel Blut vergossen wird und der Hauptteil der Handlung aus Schlachtengetümmel bestehen mag, so wie es im Vorgängerhörbuch der Fall war, so ist die Geschichte dennoch nicht wirklich langweiliger, denn die unterschwelligen Verbindungen zu unserem realen Leben sind interessant zu beobachten und werden wie ein ganz normaler Spiegel dem Hörer vorgehalten.

Was soll man noch groß über die Leistung von Volker Niederfahrenhorst erzählen. Man sieht die Figuren im Booklet und kann sie sich anhand seiner stimmlichen Interpretation sehr gut plastisch vor das innere Auge rufen. Er kennt diese Welt und weiß wie man den Hörer in sie hinein befördert und auch darin interessiert festhält.

Ruhiger, doch nicht langweiliger, geht die Geschichte des Klippenlandes in die achte Runde…Soundsystem-BLAU

 

Thomas Rippert