06 – …und das Labyrinth des Lichts

Laura-Leander-06

In einer Nacht der Wintersonnenwende, bei totaler Mondfinsternis, wurde auf dem Planeten Aventerra ein gefährlicher Zaubertrank gebraut, der dem Schwarzen Fürsten Borboron endlich den Sieg über die Menschen und die Krieger des Lichts bringen soll. Nach einem Sturz mit dem Mountainbike ist Laura Leander in ein tiefes Koma gefallen. Die Ärzte sind ratlos, denn ihren Untersuchungen zufolge ist das Mädchen völlig gesund. Nur Lauras Bruder Lukas ahnt, dass das Leben seiner Schwester am seidenen Faden hängt, weil sie zum Spielball eines ehrgeizigen Schwarzmagiers geworden ist. Und bevor er sich versieht, wird er hineingezogen in einen nahezu aussichtslosen Kampf …

Sprecher: Anne Moll

Bearbeitete Fassung, 4 CD, Spielzeit: 275 Minuten

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Wenn es vorbei ist, ist es vorbei!

Zumindest sollte man das annehmen. Doch nicht was Peter Freund und seinen geistigen Zögling Laura Leander angeht. Nach dem Ende des fünften Bandes hatte ich nicht mehr erwartet das es überhaupt weiter gehen könnte. Freund bringt darin alles zu solch einem schlüssigen und logischem Abschluss das man getrost davon ausgehen konnte Laura nie mehr wieder zu hören. Alle Fragen beantwortet, alles Böse fast vollständig dahin, alles wieder glücklich und zufrieden. Doch scheint Peter Freund noch ein paar Dinge erzählen zu wollen, was Laura angeht.

Doch wie geht man an eine neue Geschichte heran wenn man die alte so gründlich beendet hat – mit dem Leichtsinn der handelnden Romanfiguren. Da die Guten davon ausgehen das die Bösen vernichtend geschlagen sind, werden sie unaufmerksam und so gelingt es den Dunklen sich neu zu stärken und erneut los zu schlagen. Und das Laura wieder mit in alles verstrickt sein wird, ist schon ziemlich klar. Oder besser: ihr Bruder Lukas, denn der soll eine Prophezeiung erfüllen. Also machen sich die Dunklen an ihr schändliches Werk um Lukas für ihre Pläne gefügig zu machen.

So weit, so gut…aber man merkt hier doch das die Verbindung zwischen den beiden Geschichten sehr gezwungen ist. Am Anfang zupft und zerrt Peter Freund noch alles in die richtigen Richtungen, oder zumindest dahin w er meint das es hin müsste, und so ganz passend will das alles nicht wirklich erscheinen. Doch nach geraumer zeit will es dann langsam gelingen, mit ein paar Abstrichen, die ganze Sache ins recht Lot zu bringen und zumindest eine halbwegs plausible Weiterführung abzuliefern.

Und hier kommt auch endlich mal ein wenig mehr Charakterisierung der Personen neben Laura ins Spiel. Alles wirkt etwas erwachsener und scheint auch auf eine etwas ältere Zielgruppe zugeschnitten zu sein. Bleibt zu hoffen das des nicht nur ein aufwärmen des altgewohnten Breis ist, nur für Zuhörer die mit gewachsen sind.

Anne Molls Leistung hat sich eigentlich seit dem ersten Hörbuch weder verbessert noch verschlechtert. Mit gleichbleibend hohem Anspruch trägt sie auch die neue Geschichte um Laura Leander vor und kann durch ihr Spiel mit den einzelnen Figuren eine Menge Unterhaltung in die Geschichte zaubern. Auch schaffte sie es streckenweise mich von den Holpersteinen des Geschichtsanfangs abzulenken, so das ich nicht so ganz auf die Ungereimtheiten achtete.

Es geht weiter, bleibt abzuwarten ob die Qualität der ersten fünf Bände gehalten werden kann, oder ob Laura dem Gott Mammon geopfert werden wird…Soundsystem-BLAU

 

Thomas Rippert