01 – Mord ist aller Laster Anfang

Mitchell&Markby-01

Der verkrümmte Leichnam einer Katze und die des dazugehörigen Besitzers: Das ist Meredith Mitchells erster Eindruck von dem Städtchen Westerfield, wo sie eigentlich nur an der Hochzeit ihrer Nichte teilnehmen wollte. Nun aber wird sie in einen komplizierten Mordfall verwickelt und beginnt auf eigene Faust zu ermitteln – sehr zum Missfallen von Inspektor Markby, der sich nicht nur beruflich für Meredith interessiert.

Sprecher: Eva Michaelis

4 CD, Spielzeit: 287 Minuten

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Meredith Mitchell, englische Botschafterin in Ungarn, wird zu Hochzeit ihres Patenkindes nach England eingeladen. Obwohl sie gewisse Vorbehalte hegt, will sie diese Ereignis jedoch nicht verpassen. Unterkunft findet sie bei ihrer Cousine Eve, der Mutter von Sarah Meredith Patenkind, einer Schauspielerin welche in einem alten Pfarrhaus lebt. Von Anfang an wird Mitchell mit sehr seltsamen Ereignissen konfrontiert. Bevor sie überhaupt in das Pfarrhaus kommen kann fidet sie schon eine recht verstörendes „Geschenk“. An der Pforte hängt eine Stofftüte in der sich ein blutgetränktes Ochsenherz befindet. Als Meredith dieses beseitigen will trifft sie auf Albie Elliott, einen us-amerikanischen TV-Produzenten der Eve fü seine Soap-Opera verpflichten will. Beide beschließen über den grausamen Fund stillschweigen zu bewahren um niemanden zu beunruhigen.

Da bis zur Hochzeit noch drei Wochen sind, beschließt Meredith sich die Umgebung und das Dorf näher anzusehen. Bei einem Streifzug durch die Straßen beobachtet sie einen Nachbarschaftsstreit wegen einer Katze die ein Gemüsebeet verwüstet hat und lernt einen der Kontrahenten, den Besitzer der Katze, kennen. Dessen Nachbar, der Besitzer des Gemüsebeets, hat schon mehrfach damit gedroht die Katze zu vergiften sollte sie sich weiter an seinem Garten vergehen. Als Meredith wenige Tage später bei einem Spaziergang eine der Katzen tot auffindet versteckt sie diese um den Nachbarschaftsstreit nicht aufs neue aufflammen zu lassen. Kurz darauf findet sie auch den Besitzer der Katzen tot in seinem Haus vor. Vergiftet? Jetzt kommt Inspektor Alan Markby ins Spiel…

Hier treffen sie also zum ersten Mal zusammen, das Team welches sich dann noch in weiteren 14 Abenteuern in Buchform behaupten musste. Die Botschafterin und der Inspektor – ein Ermittlerduo wie es unterschiedlicher nicht sein könnte. Aber hier wird schon deutlich das sich Gegensätze anziehen können. Die Geschichte bietet eine sehr ausführliche Einführung der Charaktere und bereitet die Szenerie auch langsam vor. Der Zuhörer kann sich erst einmal im kleinen verschlafenen Dörfchen zurecht finden und alle Beteiligten an der kommenden Story kennen lernen bevor es zur Sache geht. Und auch das geschieht recht gemächlich. Kein actionreicher Thriller wird hier geboten sondern gediegene Krimiunterhaltung der sehr britischen Art. Der Plot ist simpel und recht einfach zu verfolgen. Es verstricken sich keine Handlungebenen unentwirrbar ineinander und man wird nicht mit zu tiefenpsychologischen Ausuferungen beim zuhören überfordert. Doch entwickelt die Geschichte sehr viel Charme und ist gerade deshalb ein hinhören wert.

Dieser Charme kommt zu 100% von Eva Michaelis. Ihre sehr sanfte und ruhige Stimme machen es den Zuhörer leicht sich nach Oxfordshire zu begeben und dort mit Mitchell & Markby ihren ersten gemeinsamen Fall zu lösen. Eva Michaelis beherrscht die Kunst der Sprechpause perfekt. Vor jeder wörtlichen Rede wird eine minimale Sekunde pausiert, dann mit der jeweiligen personenbezogenen Betonung die Rede gesprochen um nach einer gleich langen Pause wieder mit der Erzählerstimme die Handlung weiter fort zu setzen. Warum mir das so positiv aufgefallen ist, kann ich nicht so recht beschreiben. Ich fand nur das gerade dies dem Zuhörer die Möglichkeit gibt besser zwischen den agierenden Protagonisten unterscheiden zu können und nicht in Verwechslungen zu geraten, da Eva Michaelis die Charaktere zwar unterschiedlich betont aber nicht ausspielt.

Allen in allem eine sehr gelungene Lesung für Freunde britischer Krimiunterhatung im Stil von Aghatha Christie – wenn auch wesentlich frischer und nicht so verstaubt…Soundsystem-BLAU

 

Thomas Rippert
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