„Ein Monsteragent ist eine Person, die Monster und Geister bekämpft.“ Aber Monster und Geister gibt es doch gar nicht, oder? Doch Nelly Rapp weiß es besser, denn sie macht eine Ausbildung zur Monsteragentin. Ihre erste Aufgabe ist es, einen Vampir zu überlisten und unschädlich zu machen. Für Nelly Rapp kein Problem. Geschickt lockt sie den gefährlichen Vampir in eine Falle…
Sprecherin: Sanne Schnapp
1 CD, Spielzeit: 39 Minuten
Nelly Rapp muss auf eine Geburtstagsparty. Und es ist auch noch ein Geburtstagsparty innerhalb der Familie. Ein Onkel, den sie seit Jahren nicht mehr gesehen hat, hat Nellys Familie eingeladen. Das riecht nach Langeweile und Nelly wünscht sich so schnell wie möglich wieder nach Hause zu kommen. Glücklicherweise darf sie ihr Hund London dorthin begleiten, so das sie zumindest eine Freund in ihrer Nähe hat mit dem sie die Langeweile teilen kann. Doch als sie im fast schlossähnlichen Haus des Onkels ankommen und der sie begrüßt, ist er nicht so unangenehm wie Nelly befürchtet hatte. Er ist sehr nett und Nelly bemerkt an seiner Jacke eine seltsame Brosche. Sie hat die Form einer Fledermaus und auf ihr steht die Zahl 9. Als Nelly die restlichen Gäste der Feier kennen lernt bemerkt sie das auch andere diese Art von Brosche tragen, in verschiedenen Variationen und immer mit einer anderen Zahl darauf. Als sich die Party in einen anderen Raum des Hauses verlagert gelingt es Nelly sich unbemerkt mit London aus dem Staub zu machen und das Haus zu erkunden. Dabei stößt sie auf ein Geheimnis ihres Onkels das nicht nur mit der Brosche zu tun hat, sondern auch bald ihre ganze Aufmerksamkeit benötigen wird.
Jeder gruselt sich doch ab und gerne mal ein bischen, auch Kinder. Doch zumeist werden diese Themen in der Kinder- und Jugendliteratur, zumindest die wenigen welche mir bekannt sind, nicht so „harmonisch“ abgehandelt wie man es machen könnte. Die Hauptprotagonisten der meisten Geschichte sind arme und vom Pech verfolgte Kinder die erst eine Menge schlimmer Dinge durchmachen müssen bis es zu einem guten Ende kommt.
Nicht so Nelly Rapp!
Nelly kommt aus einer harmonischen Familie, sie hat einen „besten Freund“ – ihren Bassetthound London – und auch sonst recht viel Spaß am Leben. Als ihr nun die Möglichkeit geboten wird eine Monsteragentin zu werden, greift sie natürlich sofort die Gelegenheit beim Schopf. Doch zuerst muss sie ein Prüfung über sich ergehen lassen welche es i sich hat. Nellys ganzes Vorstellungsvermögen und ihre Phantasie sind gefragt um diese knifflige Aufgabe zu lösen.
Die Varianten der klassischen Gruselcharaktere werden hier relativ harmlos dargestellt, ohne sie jedoch verkitscht zu verfälschen. In diesen Teil wird Nelly mit den Gattung der Vampire konfrontiert und die Beschreibung der Blutsauger ist genau so wie man sie aus der klassischen Darstellung kennt: sie sind nachtaktiv, ernähren sich von Blut und ihr Hauptwerkzeug sind die Zähne. Diese grobe Darstellung reicht, meines Erachtens nach, auch vollkommen aus um eine kleine Gruselgeschichte für jüngere Kinder zu erzählen.
So ist die Lösung des Vampirproblems und der Umgang Nellys mit der vorgegebene Aufgabe auch recht innovativ und witzig gehalten. Es wirkt zu keiner Zeit bedrohlich und gar zu gruselig, wenn Nelly sich dem Vampir annimmt. Auch hält man einen gewissen Abstand zum Vampir, da Nellys Aktionen sich ja nur in ihrer Vorstellung abspielen und sie nicht wirklich real eingreift. Auch wenn die Erzählung Nellys recht „real“ geschildert wird, so kann sich aber der jüngere Zuhörer immer sicher sein das Nelly, und somit auch er selber, zu keine Zeit wirklich in Gefahr sind.
Sanne Schnapp ist Nelly Rapp – so könnte man es kurz zusammen fassen. Sicherlich ist ihre Stimme zu alt um von einem Teenager zu stammen, doch hat man dies nach ein paar Minuten völlig vergessen. Sie liest die ganze Geschichte mit dem nötigen kindlichen Abstand vor und fügt ab und an eine ungezwungene stimmliche Fröhlichkeit hinzu, die es dem Zuhörer möglich macht sich in Nellys kleines Abenteuer selbst hinein zu versetzen. Auch beherrscht sie die Kunst der Pause fast schon perfekt und weiß sie so geschickt einzusetzen das die spannenden Momente, welche zwar recht dünn gesät sind, noch besser zur Geltung kommen.
Ein sehr gelungener Serienstart in eine Welt voller Monster die bedrohlich sind ohen es wirklich zu sein…
Ich lebe seit 2007 in Hannover - einer Stadt, welche viele Möglichkeiten zum Ausleben des Hobby anbietet.
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