Die zwei bösen Zauberer Olaf und Günter machen die Stadt unsicher: Sie saugen die gesparte Zeit der Menschen auf. Dadurch werden alle Einwohner immer gestresster und selbst bei Nellys Eltern bricht Hektik aus. Die pfiffige Monsteragentin Nelly Rapp greift ein und stellt den Zeitzauberern eine Falle. Doch dabei gerät sie selbst in große Gefahr …
Sprecherin: Sanne Schnapp
1 CD, Spielzeit: 44 Minuten
Halloween. Nellys Familie richtet sich auf einen geruhsamen und gemütlichen Abend ein als plötzlich die Türglocke klingelt. Als Nelly die Haustüre öffnet stehen da nicht etwa ein paar Kinder welche mit „Süßes oder Saures!“ versuchen ein paar leckere Süßigkeiten zu ergattern, nein – zwei Männer in dunklen Zauberergewändern stehen da. Sie stellen sich als Olaf und Günter vor, erzählen das sie Staubsauger verkaufen würden und bitten darum ihr Gerät vorführen zu dürfen. Da sie sehr aufdringlich sind lässt Nelly sie gewähren und die beiden seltsamen Gestalten beginnen damit in der Wohnung der Rapps zu saugen. Doch machen sie das nicht sehr gründlich und saugen nur an diversen Geräte den Boden und reden dabei recht wirres Zeug. Als sie fertig sind verabschieden sie sich und verschwinden, ohne den jedoch Staubsauger zum Kauf angeboten zu haben. Nelly wundert sich über dieses Verhalten und auch ihre Eltern fangen auf einmal an sich seltsam zu benehmen. War eben noch alles in Ruhe und Behaglichkeit abgegangen so sind sie jetzt auf einmal gestresst und verfallen in fast panische Hektik. Nelly geht der Sache mit den beiden Staubsaugervertretern nach und findet heraus das es sich bei den beiden um Zeitzauberer handelt, welche den Menschen ihre aufgesparte Zeit stehlen. Nelly überlegt sich einen Plan wie sie die beiden unschädlich machen und den Menschen ihre übrig gebliebene Zeit wieder zurück geben kann.
Nelly neue Gegner entstammen diesmal nicht der klassischen Gruseliteratur sondern sind eher an die „Grauen Herren“ aus Michael Endes „Momo“ angelehnt. Auch wenn die Charakterisierung der beiden Zeitzauberer eher dümmlich wirkt, und sich dies auch in Sanne Schnapps Interpretation von „Olaf“ sehr spürbar niederschlägt, so sind sie doch durchaus gruselig angelegt und ihre Aktionen wirken „gefährlich“. Zum ersten Mal sind Nelly Gegenspieler nicht von ihren Trieben bestimmt, sondern kalt berechnende und hinterhältige, also mit sehr menschlichen Zügen versehene, Wesen die den Menschen gezielt schaden. Doch wird auch dieses Verhalten kindgerecht verarbeite und der Gruselfaktor auf einem sehr niedrigen Level gehalten. Doch fand ich bemerkenswert das diese Bösewichte nicht als „eigentlich können sie ja nicht so wirklich was dafür das sie böse sind“ hingestellt werden.
Sanne Schnapp legt am Anfang der Lesung etwas zu viel Tempo hin und auch die Lockerheit der sonstigen Produktionen ist nicht sofort zu finden. Doch nach der ersten längeren Szene legt sich dies und sie kommt zur alten Erzählweise zurück und das vierte Abenteuer von Nelly geht seinen qualitativ gewohnten Gang.
Damit wären die akustischen Abenteuer von Nelly Rapp zuerst abgeschlossen. Es gibt noch zwei Bücher im Ueberreuter-Verlag welche noch nicht vertont wurden (Der Geisterladen, Spuk auf Schloss Lovlunda) und ich hoffe das diese auch noch den Weg in Sanne Schnapps Hände, zum Zweck der Vorlesung, finden werden. Wieder eine nette dreiviertel Stunde Kindergrusel ohne Alptraumgarantie…
Ich lebe seit 2007 in Hannover - einer Stadt, welche viele Möglichkeiten zum Ausleben des Hobby anbietet.
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