03 + 04 – Alptraumzeit / In dunkelster Nacht

Nemesis-03+04

Auf Burg Crailsfelden geht das Entsetzen um. Stunde um Stunde lichtet sich die Reihe der sechs vermeintlichen Anwärter auf eine Millionenerbschaft. Stefan stirbt mit einem Dolch im Rücken, und auch Ed erlebt das nächste Morgengrauen nicht. Und während die Übriggebliebenen in den verwinkelten Gemäuern der Burg zu überleben versuchen, wartet hinter jedem Stein und jeder Biegung ein neues Puzzlestück zur Beantwortung der offenen Fragen: Wer hat die sechs eingeladen? Welche düstere Vergangenheit hat Crailsfelden erlebt?

Sprecher: Johannes Steck

Gekürzte Lesung, 4 CD, Spielzeit: 281 Minuten

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Die schrecklichen Ereignisse auf Burg Crailsfelden gehen weiter. Nach Stefans Tod wächst das Misstrauen der übrigen fünf Leute untereinander ins fast unermessliche. Besonders Frank ist in der Schusslinie, da ihm der sterbenden Stefan noch die Mitteilung „Er ist hier!“ machte, was auch immer das zu bedeuten hat.

Was geht in Craislfelden vor sich und wieso wurde Stefan ermordet? Sind die übrigen Bewohner der Burg doch nur Spielbälle in einem Experiment in dem es um die Auslese der Besten geht. Die Gruppe findet recht schnell heraus das wohl jeder der 6 mit einem anderen Sex hatte. So hat jeder für Nachwuchs gesorgt und dennoch musste Stefan sterben.

Jeder ist misstrauisch gegenüber dem anderen, denn jeder könnte der Mörder sein. Oder befinden sich auf der Burg noch andere Personen die in das tödliche Spiel eingreifen können wie sie wollen? Eines ist klar, dies hier ist ein Spiel und die Regeln bestimmt jemand anderer der nicht davor zurück schreckt ein Leben zu nehmen.

Es bleibt weiterhin spannend doch leider verrennt sich Wolfgang Hohlbein in zu viele Kleinigkeiten die noch nicht wirklich einen Sinn ergeben und die Geschichte auch nur strecken, oder zumindest macht es den Eindruck. Auch läuft alles immer mehr in die Richtung das Naziärzte ihre Finger im Spiel haben und auf der Burg versuchen den „reinen Menschen“ ausfindig zu machen.

Mit der Hauptperson Frank streift man weiter recht ausführlich durch die Geschichte. Er IST der Zuhörer und so bleibt man nah am Geschehen dran und kann auch alles aus erster Hand mitverfolgen. Besonders interessant daran ist der Umstand das man zwar alles erlebt was auch Frank erlebt, doch ist man nicht allwissend, da sich die anderen Aktionen und Geschehnisse der Sicht entziehen und Frank immer wieder rätseln muss was den anderen denn nun widerfährt.

Die Enge der Burg und das unmögliche Entkommen der Protagonisten tut das seine dazu um die Spannung recht hoch zu halten und Klaustrophobiker werden sicher in helle Begeisterung verfallen ob der Beschreibungen des Umfelds. Auch sind die Beschreibungen der Gerüche, Geräusche und selbst der Lichtverhältnisse so genau, das man sich alles sehr gut vor das innere Auge rufen kann. Da wo Hohlbein an den Charakterstudien hängen bleibt macht er es an der Spielplatzbeschreibung wieder gut.

Johannes Steck ist Frank – aber er ist nicht nur Frank. Er ist alles was man braucht um so eine Geschichte glaubwürdig an die Frau und auch den Mann zu bringen. Sein Timbre wechselt so schnell wie die Stimmungen der gesprochenen Figuren und er verschafft allem einen sehr unangenehmen Unterton, welcher sich sehr positiv auf die Lesung auswirkt und die ganze Story düster und bedrückend erscheinen lässt. Auch wenn er nicht mit den Figuren herum kaspert, so sind doch alle Charaktere verschieden akzentuiert und ausreichend interpretiert.

Bleibt nun abzuwarten ob auch die letzten beiden Bände der sechsteiligen Buchserie noch als Hörbuch umgesetzt werden. Zu wünschen wäre es, damit alles auch ein gebührendes Ende bekommt…Soundsystem-BLAU

 

Thomas Rippert
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