03 – Das Jahr des Greifen 01

DSA-Jahr-des-Greifen-01

Im Jahre 19-20 Hal fallen die Orks ins Mittelreich ein und besetzen Greifenfurt, einen wichtigen Handelsknotenpunkt. Für die Orks hat der Ort allerdings eine ganz andere, düstere Bedeutung. Bei ihrer Suche nach einer alten Kultstätte unter dem Praios-Tempel der Stadt öffnen sie einem Wesen den Weg in die Welt der Lebenden, das auf immer hätte gebannt bleiben müssen. Das Kaiserreich kann die Stadt unmöglich in den Händen der Orks lassen und so wird der Inquisitor Marcian, Mitglied der KGIA, der kaiserlich-garethischen Informationsagentur, beauftragt, mit Hilfe einer Handvoll Agenten und Freischärlern einen Aufstand der Bevölkerung zu organisieren und die Schwarzpelze wieder aus der Stadt zu vertreiben. Der Plan gelingt, doch die geflohenen Orks formieren ihre Truppen neu, belagern die Stadt nun. Nur die Freischärler und wenige Bürger, darunter der Schmied Darrag und der geheimnisvolle Henker Zerwas stehen den Schwarzpelzen in der Stadt gegenüber. Als Entsatztruppen über den Fluss die Stadt erreichen, scheint sich die Situation für die Belagerten erst einmal zu entspannen. Aber es passieren auch ungeklärte Morde …

Sprecher: Axel Ludwig, Sabine Brandauer

6 CD, Spielzeit: 466 Minuten

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Alleine schon die Erwähnung beiden Namen, Wolfgang Hohlbein und Bernhard Hennen, im Einzelfall reichen schon aus um bei Fantasyfans Schauer der Erregung zu erzeugen. Wenn nun beide Namen zusammen genannt werden und auch noch innerhalb eines einzigen Projektes, so sollte diese doch eigentlich für große qualitative Maßstäbe sorgen.

Für Fans des DSA-Universums ist dies hier sicher schon bekannter Stoff, denn wie ich recherchierte gibt es diese Geschichte bereits als Spielabenteuer für DDSA uns wurde wohl von Bernhard Hennen erdacht. Dies erklärt warum Hohlbeins Name größer als der von Henne auf dem Cover zu sehen ist und warum ich wieder meine holbeinschen Probleme mit der Geschichte hatte.

Alles hier spielt vor dem bekannten „Greifenopfer“ und stellt so eine Art Vorgeschichte dar. Wie ich vermute beruhen die Figuren auch auf den Ideen Hennens, denn für einen Holhlbein sind sie ein wenig zu facettenreich und nicht zu sehr „schon da gewesen“ ausgefallen. Ungewohnte Sichtweisen der Ereignisse sind genau so an der Tagesordnung wie Personen die nicht wirklich sofort zu durchschauen sind. Alles in allem also eine Geschichte die nicht von Stereotypen zu leben hat, und das obwohl sie in einem festgelegtem Spieluniversum angesiedelt ist, dem sich alles in Regeln zu unterwerfen hat.

Die Belagerung einer Menschenstadt durch die Orks dient auch nur als Mittel zum Zweck. Wie in einen gut geschliffenen Psychodrama bekommt man alles an Gefühlswelten geboten, welche sich in solch einer Situation ergeben können. Doch ist die Tiefe der ganzen Angelegenheit auch eher auf die akustische Umsetzung zurück zu führen. Auch wenn ab und an ein paar Musikstückchen unter gestreut werden, so sind es doch die beiden Sprecher alleine, die alles zum brodeln bringen. Axel Ludwig ist sicher in jeder Stimmlage, von Ork bis Inquisitor, und versteht die Welt des DSA so wie sie zu sein scheint. Und auch seine Kollegin Sabine Brandauer erschafft den weiblichen Part der Welt mit Bravour und viel Geschick für das noch so kleinste Detail.

So zeigt das denn hier auch alles was es zu bieten hat, selbst wenn Her Hohlbein mitmischt. Von klaustrophobisch bedrückt bis zu heroisch entrückt ist alles vertreten was Laune macht…Soundsystem-BLAU

 

Thomas Rippert
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