03 – Formula – Tunnel des Grauens

Special-Agent-Pendergast-03

Im Untergrund von New York wird bei Bauarbeiten Unheimliches entdeckt: Ende des 19. Jahrhunderts hat ein Serienkiller Menschen bei lebendigem Leibe Rückenmark entnommen, um eine Formel für die Verlängerung seines Lebens zu finden. Als im heutigen New York ganz ähnliche Mordtaten geschehen, greift Panik um sich. Lebt der besessene Wissenschaftler dank seiner Formel noch immer?

Sprecher: Thomas Piper

Bearbeitete Fassung, 6 CD, Spielzeit: 469 Minuten

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36 Leichen werden in New York bei den Ausschachtungsarbeiten zu einem Wolkenkratzer entdeckt. Die Leichen scheinen aus dem neunzehnten Jahrhundert zu stammen, doch ihre Anzahl reicht nicht aus um die Grabungsstätte als archäologische Entdeckung z werten und das Todesdatum ist zu lange her als das sich die Polizei noch dafür interessieren würde. Als Special Agent Pendergast davon erfährt ist sein Spürsinn geweckt und da er sonst keinerlei Unterstützung erhält, da niemand an diesen Leichen wirkliches Interesse zeigt, wendet er sich hilfesuchend an die Archäologin Nora Kelly.

Pendergast versucht so viel wir möglich über die Anhäufung von Leichen heraus zu bekommen, bevor die offiziellen Stellen merken das er in Privatsache ermittelt und keinen wirklichen Auftrag dazu hat. Der Gestank der verwesenden Leichen und die ganze Umgebung machen dieses Unterfangen nicht gerade einfach doch die spärlichen Ergebnisse lassen Nora auf eine Mordserie aus der damaligen Zeit schließen, welche ihr Interesse weckt. Nora setzt Pendergast davon in Kenntnis das bei allen Leichen ein Operation gemacht wurde welche zum Ziel hatte Rückenmark zu extrahieren, doch ist da noch mehr was sie Pendergast aber nicht anvertrauen will.

Nora entdeckt bei einer Leiche ein Kleid in dem ein uralten Zettel eingenäht ist und es gelingt ihr beides von der Baustelle zu stehlen. Pendergast kommt ihr jedoch auf die Schliche und zusammen entziffern sie den Zettel. Er wurde von einem Mädchen geschrieben das vor über hundert Jahren eine Botschaft mit ihrem eigenen Blut auf das Papier schrieb. Ihr Name war Mary und sie war damals neunzehn Jahre alt. Alles scheint darauf hinzuweisen das sich Mary in der Gewalt eines brutalen Massenmörders befunden hat und Pendergast beginnt, zusammen mit Nora und deren Freund Will Smithback, die Geschehnisse von damals zu rekonstruieren. Die ersten Ergebnisse sind erschütternd und es scheint fast so das der Killer von damals noch lebendig ist.

Wie in den bisherigen Fällen auch, bekommt FBI-Special Agent Pendergast es hier wieder mit übernatürlichen Dingen zu tun. Die Mordserie scheint von einem Mediziner durchgeführt worden zu sein der auf der Suche nach dem ewigen Leben nicht davor zurückschreckte das Leben Unschuldiger auf grausamste Weise zu beenden. Und auch das Umfeld der Geschichte ist für Pendergast nicht wirklich neu: Das naturhistorische Museum in New York. Douglas Preston hat dort lange Zeit gearbeitet bevor er sich der Schriftstellerei widmete und so ist die Ortsbeschreibung so genau wie man es sich nur denken kann. Auch sonst findet man sich in der Welt von Pendergast relativ schnell zurecht da die alten Bekannten Nora Kelly und ihr Freund Will Smithback, der Journalist, wieder mit von der Partie sind.

Wie in den bisherigen Story um den Special Agent ist auch hier wieder alles vertreten was ein Thrillerstory hörenswert macht. Die Geschichte ist spannend, gruselig und mit der nötigen Portion Humor versehen damit alles nicht zu trocken und ernst gerät. Die Atmosphäre ist sehr dicht und die Stimmung durchgehend düster, also nicht wirklich dazu geeignet sich diese Hörbuch bei depressiver Lauen zu Gemüte zu führen. Der moralische Zeigefinger darf ebenfalls nicht fehlen und so schwebt die Frage nach der Rechtfertigung für die Greultaten des Mediziners ständig mit im Raum.

Thomas Piper gelingt es hier diesmal recht gut die Story an den Zuhörer zu übermitteln. Das mag eventuell auch mit daran liegen das er schon ein paar Geschichten des Autorenduos Preston/Child hat einsprechen können und sich so mit der Materie mittlerweile auskennen sollte. Es hapert nach wie vor an der richtigen Aussprache vieler englischer Begriffe und etwas mehr Stimmvariation in den einzelnen Charakteren wäre sicher auch nett gewesen, doch ist die Lesung temporeich genug um über 6 CD hinweg nicht zu viele Längen zu bescheren.

Übernatürliches aus New York. Ein geradezu dafür prädestinierter Schauplatz den Preston und Child erneut sehr atmosphärisch nutzen…Soundsystem-BLAU

 

Thomas Rippert