01 – Stille Wasser sind tödlich

Young-Bond-01

England um 1930. James Bond kommt nach dem Tod seiner Eltern als neuer Schüler auf die Eliteschule Eton – und findet dort nicht nur Freunde. George Hellebore, der Sohn des wohlhabenden Lords Randolph Hellebore – ein Mäzen der Forschung wie auch der Schule in Eton -, wird schnell sein erbitterter Gegner. Als James seine ersten Ferien bei Onkel und Tante in Schottland verbringt, stößt er wiederum auf die Hellebores. Lord Randolph, der sein Geld mit Waffenhandel verdient hat, unterhält hier am einsamen See Silverfin ein Schloss. Schnell findet James heraus, dass die dunklen Gewässer rund um Hellebores Landsitz ein schreckliches Geheimnis bergen. Hellebore, besessen von Machtgier, ist entschlossen, es zu benutzen – ganz gleich, um welchen Preis. Sein Experiment heißt „SilverFin“ – und es ist gefährlich. Nur ein Junge steht Hellebore im Weg. Sein Name ist Bond. James Bond.

Sprecher: Rufus Beck

Autorisierte Lesefassung, 4 CD, Spielzeit: 276 Minuten

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Der junge James Bond ist nicht gerade erbaut darüber das ihn seine Tante Charmien auf eine Schule schickt, damit er dort lernt mit Menschen umzugehen. Bisher hat sie ihn, nach dem Tod seiner Eltern, selbst schulisch und für das leben erzogen, doch nun ist es Zeit das James sich auch woanders behaupten kann. So geht James denn nach Eaton, eine der renomiertesten Eliteschulen Großbritanniens, um dort weiter auf sein kommendes leben vorbereitet zu werden und um Dinge wie Respekt und Anstand zu lernen.

Nach anfänglichen Schwierigkeiten bekommt der Dickkopf Bond doch das Schulleben gut geregelt. Doch bleiben die Probleme nicht aus. Die Probleme bestehen zum großen Teil aus Bonds Mitschüler George Hellebore. Der Spross einer Amerikanerin und eines englischen Lords hat nicht gerade viel für James übrig und scheint auch einen unerfindlichen Hass auf den jungen Bond zu projizieren. Auch Georges Vater ist nicht gerade ein angenehmer Zeitgenosse.

Doch könnte James das alles mit gelassener Mine hinnehmen, wenn da nicht auch der Umstand wäre das selbst Zuhause diese Bande von Hellebornes in der Nähe sind, da sie einen Urlaubssitz in der Nähe von James Tante besitzen. Er versucht den Helebornes aus dem weg zu gehen und befasst sich mit dem verschwinden eines Jungen, im nahe gelegenen Dorf und James Bond wird mit seinem ersten Gegner konfrontiert.

Die erste Geschichte um den „Young Bond“ unterscheidet sich nicht wirklich von den altbekannten. Wer sich mit der Figur des 00-Agenten nur cineastsich auskennt, dem wird sicher auch nicht auffallen das Charlie Higson, der Autor der Buchserie, versucht hat eine sehr starke Annäherung an den Schreibstil von Bond-Vater Ian Flemming zu finden. Es mag mir nur so vorkommen, immerhin ist mein letzter Bond-Roman fast 24 Jahre her, doch fand ich mich sehr schnell zurecht und der Stil der Erzählung wirkte sehr vertraut auf ich.

Alles was ein Bond braucht, ist hier vorhanden: ein größenwahnsinniger Gegenspieler, eine paar Wissenschaften welche die Welt bedrohen und eine Menge lebensverkürzenede Aktionen wenn man nicht wirklich auf Draht ist.

Auch wenn es sich hier um ein Jugendbuch handelt, so ist der hier agierende Bond die erste und auch beste Version – die des Sean Connery. Man hält sich genau daran was der ältere Bond später können wird, ohne die ganzen Technoschnickschnacks zu berücksichtigen, welche eher ein Kasperspektakel aus der Tötungsmaschine Bond machen, denn einen Geheimagenten. Young Bond ist noch auf Grips und Muskeln angewiesen, so wie Bond sein sollte. Auch bekommt man eine guten blick in die frühste Vergangenheit Bonds geliefert.

Solch ein Printspektakel als Hörbuch umzusetzen erfordert einen Sprecher der nicht nur vorlesen möchte sondern auch etwas für die jungen Zuhörer an Spiel zu bieten hat. Da kommt Rufus Beck genau richtig. Er verfällt hier nicht in die Mosterstimmen welche er in anederen Produktionen vorgeführt hat, sondern beschränkt sich auf Interpretationen der einzelnen Charaktere welche sehr realistisch wirken.Hier zu dick aufzutragen wäre unglaubwürdig, denn die meisten Figuren stammen aus dem Real Life und sollten auch so gespielt werden. Das schafft er perfekt und so kann er jede Minute professionell überzeugen.

Für Neueinsteigher in den Mythos Bond bestens geeignet. Für Fans des ersten Kinobond ebenfalls, da man irgendwie Sean Connery vor sich rumlaufen sieht, nur als Teenie. Und für Fans von guter Jugendunterhaltung auch empfehlenswert. Fans der späteren Bonds sollten hier besser die Finger von die Dinger lassen, denn Technik ist hier nicht der treibende Motor sondern das Leben eines jungen Testgeheimagenten…Soundsystem-BLAU

 

Thomas Rippert