08 – Torrkan

Caine-08Linda Watkins befindet sich immer noch in der Gewalt des Aganoi Kolaborrateurs Grady, der sie mit ihren schlimmsten Alpträumen konfrontiert, um an geheime Informationen zu gelangen. Jeffries und Wachowski suchen derweil in der unterirdischen Basis des zerstörten Outpost 31 nach Collin Drake, denn nur mit seiner Hilfe kann es ihnen gelingen die endgültige Zerstörung von San Francisco aufzuhalten. Und auch auf Kyan’kor wir die Zeit knapp. Während Caine, Killkenny, Torrkan und Janathèa sich auf die letzte, große Schlacht vorbereiten, haben Dhala’rin und der Priester endlich mit der Beschwörung der Elementar Dämonen begonnen. Doch werden diese Wesen tatsächlich die lang ersehnte Wende im Krieg gegen die Aganoi herbeiführen? Und dann ist da noch Kartaan, der in das Penumbra gebannte Schlächter von Kyan’kor, der mit einem Mal ganz eigene Pläne verfolgt – Pläne bei denen die Erde eine entscheidende Rolle spielt.

TrennstrichDie ganze Geschichte Caines, zumindest die welche man bisher in der Hörspielserie miterleben konnte, wird Anfangs noch einmal kurz aufgerollt. Zwar macht es keinen Sinn als Nichtkenner in diese Serie mit der achten Folge einzusteigen, dafür verpasst man viel zu viel, doch ist der Kurzrückblick eine gute Sache. So ist man schnell wieder zurück in der Handlung, weiß mit wem man es zu tun hat und worum es geht – denn mittlerweile ist es doch recht komplex geworden.

Das Hörspiel fängt mit dem an womit es bisher die meiste Aufmerksamkeit erregt hat – explizite Gewaltdarstellung und Fäkalsprache in fast jedem Satz. Doch hat man mittlerweile die Anzahl der Kraftausdrücke enorm zurück gefahren und auf ein glaubhaftes Maß reduziert. Menschen fluchen nun einmal, besonders wenn sie cool wirken wollen, aber kaum in jedem Satz und bei jedem zweiten Wort. Also ist dieses Zurückfahren des Vokabular nicht nur realistischer, sondern auch wesentlich angenehmer anzuhören.

Zur Ruhe kommt man bei dieser Episode nicht wirklich. Eine Handlungsebene fließt in die andere über und auf jeder wird Action geboten. Sei es nun die Ebene von „Art Jeffries“, die von „Caine“, die von „Linda Watkins“ oder die der Außerirdischen – überall geschieht etwas das wichtig für den weiteren Verlauf der Geschichte ist und ich konnte mich des Gefühls nicht erwehren das so langsam das Ende der Serie eingeläutet wird. Man muss sich schon zu 100% der Handlung widmen und kann „Torrkan“ nicht so nebenher vorbei plätschern lassen, man würde zu viel verpassen was eventuell nicht mehr in der nächsten Folge erneut erwähnt werden könnte. Auch kommt trotz aller Gewalt, Action und harter Spreche der Humor nicht zu kurz. Selbst wenn er eher aus derben Kommentaren besteht, so sind doch ein paar sarkastische Lacher drin.

Sich erneut ausführlich über die Sprecher auszulassen ist sicher langweilig doch möchte ich es dennoch tun. David Nathan bekommt die Kurve zwischen widerlichem Drecksack und irgendwie sympathischen Typen immer besser geregelt. „Caine“ ist zwar immer noch nicht der angenehmste Zeitgenosse, doch empfindet man ihn mittlerweile aber auch nicht mehr als jemanden der besser den Stuhl nicht lebend verlassen hätte. Lutz Riedel lebt sich immer noch als „Kartaan“ aus. So widerlich und herrisch überzeugend habe ich ihn bisher in noch keiner Rolle agieren hören. Das er auch eine Negativfigur so überzeugend bringen kann, zeigt nur noch mehr von seiner Qualifikation als Sprecher.

Auch der Rest kann sich problemlos hören lassen. Klaus Sonnenschein als „Torkaan“, Claudia Urbschat Mingues als „Linda Watkins“, Karl Schulz als „Kilkenny“ oder Günter Merkau als „Art Jeffries“ – jeder gibt der Rolle als was sie benötigt um lebendig zu wirken und überzeugend zu sein.

Die Geräusche sind wieder dröhnender Bombast der die Trommelfelle bis zum Exzess erschüttert und fast zum bersten bringt. Doch nach wie vor ist mir die Musik ein wahrer Greul. Mag sie auch zur Umsetzung passen wie der Hintern auf den Eimer, so schafft sie es nicht mir zu gefallen. Schranz- und Dröhnstücke, sowie psychedelische Klangcollagen, begleiten die rasante Handlung, verstärken den Hektikeffekt und geben eine zusätzliche Härte hinzu.

Kurz vor dem Ende geht es immer mehr zur Sache…Soundsystem-BLAU

 

Thomas Rippert