03 – Der Puppenmacher

Dorian Hunter-03Sie fallen die Menschen an wie tollwütige Hunde. Ein Biss ihrer spitzen schwarzen Zähne bedeutet für das Opfer den sicheren Tod. Was verbindet Lord Hayward, einen alten Mann mit Beziehungen zu höchsten diplomatischen Kreisen, mit den dämonischen Puppen, die London unsicher machen? Dorian Hunter nimmt unter den wachsamen Augen des Secret Service die Spur auf – und ist dabei Jäger und Gejagter zugleich.

TrennstrichNachdem Dorian wieder aus Wien zurück gekehrt ist wird er vom Secret Service wegen des Vorfalls in seinem Garten, in dem er auf einen Eindringling geschossen hat, vernommen. Da der vernehmende Polizist, Donald Chapman, nicht an Hunters Geschichte von Vampiren und ähnlichem glauben will, ihm aber auch nichts gegenteiliges nachweisen kann, wird Dorian wieder auf freien Fuß gesetzt. Kurze Zeit später jedoch ist Chapman gezwungen Hunter um Hilfe in einem Fall zu bitten der seinen Vorgesetzten beschäftigt. Lord Haywards Sohn Phillip soll angeblich von Dämonen bedroht werden. Auch wenn Chapman dies alles als Schwachsinn abtut, so ist er doch gezwungen zusammen mit Dorian ans Werk zu gehen. Dorian wittert Gefahr und schaltet Coco ein, nicht wissend das sich eine noch viel größere Bedrohung zusätzlich zusammen braut.

So langsam findet sich das Team um Dorian zusammen und in dieser Folge werden ein paar wichtige Figuren in die Handlung hinein geworfen. De zwielichtige Olivaro hat seinen ersten, wenn auch relativ nichtssagenden Auftritt. Phillip Hayward, der hellsichtige Hermaphrodit, kreuzt Dorians Weg zum ersten Mal und Donald Chapman erlebt das was ihn zum Glauben an Dämonen bekehrt.

Sicherlich ist diese Geschichte wichtig für den weiteren Verlauf der Serie, doch ist sie nicht gerade eine der Interessanteren. Die Puppen sind, auch wenn sie recht brutal mordend daher kommen, nicht wirklich eine große Gefahr. Doch wäre es unmöglich gewesen diese Folge auszulassen. Immerhin werden hier viel der weiteren Mitstreiter von Dorian präsentiert und der Dämonen-Killer bekommt seinen ersten Auftrag außerhalb seiner Vendetta gegen die schwarze Familie.

So zieht sich diese Folge denn leider auch etwas in die Länge, obwohl schon alle unnötigen Passagen aus dem Heftroman heraus gestrichen wurden. Auch wenn die Sprecher wieder vollen Einsatz bringen und Udo Schenk, obwohl er sicher mehr als ein „Meine kleinen Püppchen…“ zuviel von sich gibt, erneut einen hervorragenden Bösewicht vom Dienst abgibt, so konnte mich jedoch dies alles nicht wirklich so begeistern wie es die Vorgängerfolgen konnten.

Die Inszenierung ist wieder absolut perfekt gelungen und Stimmen wie Gisela Trowe und Jürgen Thormann wissen zu begeistern. Auch ist die Rolle des Hermaphroditen „Phillip“ ist mit Tim Kreuer hervorragend besetzt worden. Seine sehr feminine Stimme schafft es spielend das Zwitterwesen sehr lebendig wirken zu lassen und auch glaubhaft zu vermitteln.

Zwischendrin bemerkt man hier doch etwas den fehlenden Erzähler. In der Szene in welcher Dorian mit der ersten Puppe konfrontiert wird gibt es eine menge Geräusche und Sprecheraktion, doch ist das aktuelle Geschehen im Moment recht unklar. Gut, die Puppe greift Dorian an und er vernichtet sie, aber wie sich das genau abspielt bleibt der eigenen Phantasie überlassen und die wurde bei mir nicht besonders angeregt da die Soundkulisse nicht ausgearbeitet genug war, in dieser Szene. Dorian selbst als Erzähler, während der Erkundung des Kellers und der Schlussszene, einzusetzen, empfand ich wiederum als sehr gelungen. Man verzichtet auf ein „Oh, da liegt was. Was ist das denn und die Tür geht ja nach innen auf…“ und lässt Dorian die Geschichte rückblickend erzählen.

Etwas weniger schnell und etwas weniger dramatisch kann diese Folge leider nicht an die Vorgänger anknüpfen, was aber ausschließlich an der Romanvorlage scheitert und nicht an der Umsetzung an sich. Doch sind die ersten drei Folgen insgesamt recht imposant inszeniert worden und ein sehr gelungener Serienanfang der Lust auf mehr macht…Soundsystem-BLAU

 

Thomas Rippert
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