05 – Tödliche Erfindungen (Teil 1)

05Ein Name reicht aus, um ein ganzes Land in Angst und Schrecken zu versetzen. Ein Mann allein ist in der Lage, Regierungen in die Knie zu zwingen. Denn wer es wagt, sich seinen Forderungen zu widersetzen, der stirbt. Stirbt durch Maschinen und Waffen, wie sie die Welt nie zuvor gesehen hat. Erfindungen von tödlicher Präzision. Mit Dr. Ryg Spook scheint es niemand aufnehmen zu können. Weder die schlausten Köpfe Europas noch das Militär. Dabei wäre gerade jetzt dringend Hilfe von Nöten, denn Spook hält Prag im Würgegriff des Terrors. Eine Tonne in Gold verlangt der wahnsinnige Erfinder, oder er radiert die Stadt aus. Während der Bürgermeister hilflos mitansehen muss, wie das gestellte Ultimatum zu verstreichen droht, naht im Verborgenen Hilfe. Denn einer hat die Herausforderung angenommen – Lord Atherton. Und er ist, wie gewohnt, nicht allein.

TrennstrichThe Lord goes Action!

Was die letzten drei Folgen bei weitem nicht vermuten ließen wird hier Wirklichkeit. Die Handlung beschränkt sich nicht nur mehr auf den Test einer Erfindung des Lords und dessen Auswirkung auf das abenteuerliche Familienleben derer von Atherton/Stenton.

Eine Bedrohung macht sich über Europa breit und bevor sie nach England herüber schwappt, will der Lord in Prag dem Bösewicht Einhalt gebieten. Doch schafft er dies nicht ohne die Hilfe seines guten Freundes, des Stahlmagnaten Thomas Bradshaw, und seiner beiden Neffen Edward und Clifford Stanton.

Wie immer sind Bradshaw und Clifford willig dem Lord in die Gefahr zu folgen und selbst Butler Carter bittet darum bei diesem Abenteuer dabei sein zu dürfen. So willigt also auch der ewig nörgelnde Edward ein und gemeinsam mit ihren Damen Alice und Diane machen sie sich auf den Weg. Doch soll dieser bald von einem Zug auf das Ärgste beendet werden und die Macht des fast unbesiegbar erscheinenden Gegners demonstriert sich vor ihren Augen in eindrucksvoller Weise.

Eigneten sich alle Folgen nach der Ersten eher zum beruhigten Einschlafen während des Zuhörens, so hat sich dies hier in bemerkenswerter Weise geändert. Es gibt eine komplett durchgehende Geschichte und es ist auch eine wirklich greifbare Bedrohung vorhanden, welche nicht nur aus defekten Motoren oder abgerissenen Seitenrudern besteht.

Der Lord und seine Familie müssen sich einem denkenden und gefährlichen Gegner stellen, welcher sich zwar der Technik bedient, jedoch nicht aus ihr besteht. Man bekommt den teuflischen Dr. Spook zwar nicht direkt zu Gehör und er bleibt recht schemenhaft, aber ein akustischer Hinweis auf dessen eventuelle Identität wird dennoch recht früh gegeben. Spannend ist es allemal denn die Bedrohungen sind realer als die in den Vorgängerfolgen und das ausdiskutieren des nächsten Schritts, während die Gefahr mit großer Geschwindigkeit zunimmt, ist ein weiter Spannungseffekt.

Zusätzlich zur schnelleren und bewegteren Handlung werden auch weiterhin die Wortduelle der Protagonisten nicht vernachlässigt. Philipp Brammer schafft es wieder mit Bravour den ständig mäkelnden und überaus sarkastischen „Edward“ mit viel Freude am Spiel zu erfüllen. Neben ihm sind auch wieder Klaus-Dieter Klebsch als „Bradshaw“ und Mogens von Gadow als „Carter“ zu hören, welche beide in den „Ikarus“-Folgen pausieren mussten. Torsten Münchow, Dagmar Dempe und Melanie Manstein sind auch wieder victorianischst unterwegs und man bemerkt keinen qualitativen Unterschied zu den vorherigen Leistungen. Bemerkenswert ist auch der Umstand das Thomas Karallus und ein Kollege ihre Rollen „normal“ sprechen. Hier wurde darauf geachtet das ein Kutscher nicht aus der aristokratischen Schicht kommt, sondern sich des normalen Jargons bedient.

Bisher die, für mich, beste und unterhaltsamste Folge der Serie. Mehr Tempo, mehr Spannung und eine wirkliche Bedrohung…Soundsystem-BLAU

 

Thomas Rippert
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