06 – Die Tränen des Zorns

Leon-Kramer-06Der gewaltsame Tod eines bekannten Archäologen stellt die Kölner Polizei vor ein Rätsel. BKA-Ermittler Leon Kramer schaltet sich ein und stößt bei seinen Nachforschungen auf ein ungeheuerliches Experiment. Der Mörder ist ein Mann mit 1000 Gesichtern. Ein Phantom. Ein Chamäleon.

TrennstrichRecht kurz, das kam mir als erstes in den Sinn nachdem ich das Hörspiel zu Ende gehört hatte. Doch beweist sich hier wieder einmal die Tatsache: Lieber kurz und knackig als ellenlang und scheinbar ohne gefühltes Ende. Die Geschichte ist recht flott gerafft und man verzichtet auf zu viele Zwischendialoge, sondern geht direkt ans Eingemachte. Leon Kramer muss ein Artefakt sicherstellen auf dessen Spur er gebracht wird als er den Tatort eines Mordes besichtigt. Zusammen mit seinem Kollegen Behrendt und der neuen Kollegin Paula Dominguez, macht er sich dran das Rätsel zu lösen, das Artefakt zu finden und es aus dem Verkehr zu ziehen. Doch gestaltet sich diese Jagd schwieriger als gedacht, denn eine fast übernatürlicher Gegner stellt sich den Ermittlern in den Weg.

Diese Folge hat, in meinen Augen, einen sehr hohen Mystery-Faktor aufzuweisen. Der aktuelle Gegner ist zuerst nicht genau bestimmt und bewegt sich dann eher im Bereich des „Übernatürlichen“. Dies gefiel mir sehr gut, denn noch eine ganz normale Ermittler-Krimiserie fände ich langsam doch etwas langweilig. Davon gibt es schon genug und es wäre sicher ein netter Weg wenn Kramer jetzt mehr die Mystikschiene abfahren würde und sich so ein wenig mehr vom Rest absetzen könnte.

Action bekommt man auch hier wieder genug geboten, wenn auch nicht mehr so dermaßen viel wie beim Vorgänger. Nach wie vor fiel mir auf wie sehr der Autor Wert auf genaue Beschreibungen von Geräten und Waffen legt. Da wird nicht mit einer ganz normalen Pistole geschossen, das ist dann stets eine „Glock 4711“ oder eine „Magnum XYZ“. Auch fahren da nicht nur Autos durch die Gegend, oder es werden nur Marken genannt – es ist nicht nur ein „Alpha Romeo“ es handelt sich dabei um einen „Alpha Romeo Spider XXX“. Mir persönlich gibt das jetzt nichts da ich auch Gefallen an kürzeren Beschreibungen finden kann, doch empfand ich es auch nicht als störend – es fiel mir nur auf weil man solch eine genaue Ausarbeitung sehr selten findet.

Die Sprecher liefern alle einen guten und glaubwürdigen Job ab. Bei Konrad Halver bin ich mir nicht sicher ob das „Altersfeeling“ von „Heinrich“ nicht etwas zu sehr heraus gespielt wird, da er sich teilweise anhört als wäre er noch gerade so eben lebendig. Fabian Harloff legt den „Leon“ wie gewohnt hin und der Neuzugang Sara Kelly-Husain kann als „Domiguez“ überzeugen.

Die Inszenierung ist wesentlich besser gelungen als die des Vorgängers. Die, beim letzten Mal, von mir bemängelten unpassenden Musikstücke, sind nicht mehr vorhanden und das Gesamtbild ist um ein vielfaches runder gelungen.

So kann es gerne weiter gehen…Soundsystem-BLAU

 

Thomas Rippert