43 – Das Haus des Richters

Gruselkabinett-43Der Student Malcolm Malcolmson möchte sich in der Abgeschiedenheit einer fremden Stadt in aller Ruhe auf die anstehenden Abschlussprüfungen vorbereiten. Im Städtchen Benchurch findet er ein geeignetes Objekt, ein altes, gewaltiges Gebäude mit mächtigen Giebeln. Der Makler ist nur zu gerne bereit, es ihm zu vermieten, vor allem, um zu beweisen, dass das in schlechtem Ruf stehende Haus des Richters tatsächlich bewohnbar ist.

TrennstrichWie immer über die Produktionen der Titanier, so kann man auch über dieses Hörspiel sagen das die Inszenierung perfekt ist, die Sprecher für ihre Rollen mit viel Sorgfalt ausgewählt – auch wenn es hier mehr Möglichkeiten gegeben hätte, da Bram Stoker sich in der Charakterisierung eher recht wässrig auslässt – und auch sonst wieder mit viel Liebe ans Werk gegangen wurde. Doch habe ich den Grusel wieder verzweifelt gesucht und für mich nicht finden können.

Sicherlich birgt ein altes verlassenes Haus viele Möglichkeiten um gruselige Dinge in sich zu beherbergen, doch ist der hier anwesende Grusel nicht wirklich bedrohlich. Dem trägt sicher auch zu das die Bedrohung durch die große Ratte mit einem menschlichen Gekrnurre unterlegt wird, was alles eher in eine Richtung von „Nussknacker und Mausekönig“ drängt und dies recht „märchenhaft“ bedrohlich wirkt.

Auch ist man sich am Anfang nicht sicher ob da Hörspiel auch zur angegebenen Zeit spielt, Ende des 19. Jahrhunderts. Die musikalische Untermalung der ersten Szene, mit Erzähler Hasso Zorn, ist ein wenig zu modern gewählt für titanische Verhältnisse. E-Gitarre und ein fast schon jazziger Sound lassen eher die Vermutung zu das es in der heutigen Zeit spielen könnte. Doch nach kurzem ist durch die Wahl der Sprache die Sache klar.

Atmosphäre und Stimmung gibt es genug, doch leider keinen Grusel. Daran ändern auch die Sprecher nichts obwohl Stimmen wie die von Timmo Niesner, Ursula Sieg, Wilfried Herbst, Otto Mellies und Norbert Langer alles notwendige unternehmen die Figuren lebendig werden zu lassen.

Gut inszenierte Unterhaltung, welche nicht ganz soweit vom Thema entfernt ist wie der vorherige Zweiteiler, doch mich nicht wirklich zu gruseln wusste…Soundsystem-BLAU

 

Thomas Rippert