01 – Mörderische Typen 01

Moerderische-Typen-01„…Ihm wurde übel. Eine Weile stand er zitternd neben dem Toten. Daneben sein umgekippter Rollstuhl. Mike Glynn lag auf dem Teppich. Kein Atem war zu hören. Aber Hilley wusste, dass er sich dennoch überzeugen musste, ob Glynn wirklich tot war. Mit abgewandtem Gesicht tastete er nach dem Puls…“ (aus: Das letzte Gespräch)

Trennstrich„7 Kurzkrimis – packend inszeniert!“ – so steht es auf dem Cover.

Was würde das wohl sein, 7 Geschichten bei einer Spielzeit von knapp über 47 Minuten. Auch waren sich die Pressemitteilungen bisher nicht einig was es denn werden sollte – Hörbuch oder Hörspiel. Nachdem ich jetzt die erste CD gehört habe ist alles klar: Es sind Hörspiele mit teilweise recht großem Erzähleranteil.

Ansonsten ist alles da was ein Hörspiel braucht. Eine dauerhafte Klanguntermalung durch Geräusche und Musik, sowie mehrere Sprecher welche die Lücken füllen in denen der Erzähler andere Charaktere übernehme müsste. Pro Story, die jeweils eine Spielzeit zwischen 4 und 9 Minuten aufweisen, sind immer zwischen 4 bis 6 Sprechern am Werk. Also alles eigentlich mehr in Richtung Hörspiel als Hörbuch.

Die Spielplätze der Fälle gehen um die ganze Welt. Angefangen in New York, spielt die nächste Geschichte in Deutschland usw.. Auch sind die Greueltaten recht mannigfalltig. Man kann von Mord über Erpressung und Diebstahl alles finden was sich das Ganovenherz so ausmalen kann. Der Erzählstil der Geschichten fiel mir als eher klassisch auf, als etwas „Old Fashioned“ aber trotzdem nicht veraltet. Hier bewegen sich alle Stereotypen des Krimigenres in den altbekannten Wegen und Plätzen, aber gerade das ist auch ein großer Vorteil. Der Zuhörer muss sich nicht erst lange in die Begebenheiten eindenken denn er kennt das meiste schon und findet sich in Sekundenschnelle zurecht und das erzeugt sehr schnell Hörspaß.

„Spannender Hörgenuss für zwischendurch!“ –ist ebenfalls auf dem Cover zu finden. Das trifft es zu 100%. Wenn man keine Lust mehr hat weiter zu hören bricht man nach dem Ende der gerade gehörten Story ab und macht mit der nächsten dann weiter wenn man wieder Lust auf Krimis hat, alles recht praktisch. Keine langatmigen Verwirrungsspiele oder Täterfahndungen. Der Mord passiert, der Kommissar ermittelt und der Täter wird gefasst – das alle in unter 10 Minuten – rekordverdächtig. Die kurzen Musikstücke, alles sämtlich aus der Konserve um mir aus anderen Produktionen hinlänglich bekannt, passen sich in das Gesamtbild sehr gut ein. Die Geräusche sind allgegenwärtig unterstreichen jede Erzählstrecke genau so intensiv wie jede gespielte Szene.

Dachte ich erst das ich mit dieser Art der kurzen Unterhaltung nicht anfreunden könnte, so war ich bereits nach „Das letzte Gespräch“ von einem besseren überzeugt worden.

Ein neues Format das meine Gefallen finden könnte – auch auf längere Sicht.In der Kürze liegt diese Würze…Soundsystem-BLAU

 

Thomas Rippert
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