02 – Eiskalt wie der Tod

Wallander-02Das Ehepaar Olof und Carolina Wachtman wird auf seinem herrschaftlichen Gut ermordet aufgefunden. Beide Leichen sind auf grausame Weise entstellt und lassen schreckliche Folterungen erahnen. Eine Spur führt Kommissar Wallander, seine Tochter Linda und Stefan Lindman zu einem 20 Jahre alten Vorfall.

TrennstrichWallander wird beauftragt sich um das Verschwinden eines Hundes zu kümmern. Was als Ärgernis für ihn beginnt, endet in einer bizarren und brutalen Mordserie welche seine ganze Aufmerksamkeit erfordert. Da kommt es ihm gar nicht recht das er auch noch den stellvertretenden Polizeichef mimen soll und sich um die Armee kümmern muß, welche gerade ein Manöver abhält und die Polizei in dieses mit einspannt – also regelt er es auf Wallander-Art.

Es ist sehr beklemmend was einem da aus den Lautsprechern entgegen schallt. Die düstere Stimmung der Umgebung und der Geschehnisse ist fast greifbar. Andreas Fröhlich gibt den Erzähler so ruhig, distanziert und leise, das es so eindringlich wirkt wie eine „innere Stimme“ die den Zuhörer von Ort zu Ort führt. Unterstützt wird der Erzählpart noch von Ulrike C. Tscharre, welche die Tochter von Wallander (Linda) spricht und noch zusätzlich die Ereignisse um sie herum kommentiert.

Der Rest der Sprecher ist wohl die Traumbesetzung für dieses Projekt. Axel Milberg, als fast ewig genervter Wallander, spielt sich sofort in die Rolle hinein und überzeugt in seiner Leistung. Auch mit Christian Stark und Lennardt Krüger sind ausdrucksvolle Charakterstimmen besetzt worden. Selbst die kleinste Nebenrolle weiß zu überzeugen, wie zum Beispiel Katja Brügger.

Das ganze Szenario ist sehr bedrohlich gehalten und es gibt nur einen einzigen „leichteren Moment“, der einem aber im Halse stecken bleibt, ob der nächsten bizarren Taten der Mörder. Der trockene Umgangston der Protagonisten untereinander tut das seine zur Wirkung auf den Zuhörer dazu. Eiskalt ist nicht nur der Titel des Hörspiels sondern auch die Stimmung die es vermittelt. Man spürt das Unwohlsein von Wallander und Co. sehr deutlich und es überträgt sich sogar ab und an auf den Hörer – zumindest war dies bei mir der Fall.

Sven Stricker ist ein Garant für gute Unterhaltung. Mit diesem Krimi beweist er, das er sich auf diesem Terrain problemlos bewegen und auch hier wahre Klanggemälde zu produzieren weiß. Ihm zur Seite steht eine Riege von Sprechern die dem Ganzen ein düsteres Leben einhaucht, wie man es in einer Verfilmung nicht hätte besser machen können.

Spannung und subtiler Nervenkitzel…Soundsystem-BLAU

 

Thomas Rippert