02 – Der schwarze Phoenix

Darkside-02

Unter den Straßen Londons gibt es eine geheimnisvolle Welt: Darkside, die Schattenwelt, bevölkert von Wegelagerern, Taschendieben und den Gestalten der Nacht Vampiren, Werwölfen, Riesen und anderen Kreaturen. In diese Welt hat sich der 14-jährige Jonathan Starling gewagt, um herauszufinden, warum seine Mutter vor zwölf Jahren spurlos verschwunden ist. Gemeinsam mit dem Werwolf Carnegie entdeckt er das Geheimnis, das Darkside umgibt, das Geheimnis des schwarzen Phönix.

Sprecher: Timmo Niesner

4 CD, Spielzeit: 280 Minuten

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Zwei Monate sind vergangen nachdem Jonathan zum ersten Mal die faszinierende, aber auch gefährliche und tödliche, Welt von Darkside unter den Straßen Londons entdeckt hat. Auch fand er dort eine Menge erstaunlicher Dinge über die Vergangenheit seiner Familie heraus. Nachdem er der Kopfgeldjägerin Marianne und ihren Gehilfen entkommen ist, versucht Jonathan weiter nach seiner verschollenen Mutter zu suchen während sich sein Vater von den letzten Ereignissen erholt.

Hilfe bekommt er dabei von Elias Carnegie, einem Werwolf welcher als Detektiv arbeitet. Carnegie hat sich als Jonathans Beschützer und Ausbilder bewiesen und steht dem Jungen zur Seite wo er nur kann. Als der Chefredakteur des Darkside Informer, ein gewisser Lucien Fox, und der Reporter Arthur Blake die beiden um Hilfe in einem Mordfall ersuchen, finden sie schnell heraus das die Ripper-Familie darin verwickelt sein muss. Auch erfährt Jonathan das seine Mutter als Reporter für den Informer gearbeitet hat. Je näher sie dem Mörder kommen desto mehr werden sie der Gefahr gewahr in welche sie sich begeben, denn jemand will mit allen Mitteln verhindern das dieser Mord jemals aufgeklärt wird und schreckt auch vor drastischen Maßnahmen nicht zurück.

Der zweite Teil von Darkside konnte mich wesentlich mehr fesseln als der erste Teil es vermochte. Die ganze Geschichte erschien mir wesentlich actionreicher und düsterer. Alle paar Momente werden irgendwelche Wesen in Kämpfe verwickelt und das Blut fließt streckenweise in Strömen durch die Lesung. Auch empfand ich die Beschreibungen der Unterwelt von Darkside viel intensiver und besser ausgeleuchtet, was der Atmosphäre und der Vorstellung der Schauplätze sehr zuträglich war.

Ob das nun am Autor, Tom Becker, selbst liegt muss ich nach einer Recherche einmal dahin gestellt sein lassen. So konnte ich lesen das die Idee der Story nicht wirklich vollends auf dem Mist des Autoren selbst gewachsen sein soll, sondern das die Geschichte auf Ideen fußt welche aus einer statistischen Umfrage unter Kindern aus der altersgemäßen Zielgruppe beruht. Den Kindern sollen Buchcover und Ideen unterbreitet worden sein und man wollte so heraus finden was sie am liebsten hätten und wie ihre bisherigen Lesegewohnheiten seien – daraus wurde dann von Tom Becker das Konzept und die Welt von Darkside entwickelt.

Ob dies nun wirklich genau so zutrifft oder nicht kann ich nicht zu 100% sagen, da ja vieles im Internet kursiert. Doch selbst wenn er nach einer gewissen Vorgabe gearbeitet hat so hat er es gut getan, denn die Geschichte entwickelt sich unterhaltsam weiter und die agierenden Charaktere wachsen zusehends mit ihr. Das Umfeld ist ein Stückchen erwachsener geworden und die Geschichte, im Vergleich zum ersten Teil, wesentlich brutaler und bedrückender.

Nicht nur die Geschichte hat sich entwickelt, es wurde auch der Sprecher gewechselt. Hatte ich mit Rufus Beck im ersten Teil so meine Probleme, da er mir sehr unmotiviert und lustlos herüber kam, so hat sich das mit Timmo Niesner auch gegeben. Sicherlich ist Niesner nicht solch ein Stimmakrobat wie Beck, aber er versteht es recht gut den einzelnen Charakteren unterschiedliches Leben ein zu hauchen. Da wo Beck übertreibt betreibt Niesner eher eine Art Understament und läßt noch viel Luft für die eigene Interpretation der Figuren. Dies erweist sich als recht nervenschonend und man kann sich voll und ganz auf die Geschichte an sich konzentrieren da der Vorleser nicht sich in den Vordergrund stellt sondern wohltuend hinter der Geschichte zurück tritt.

Ein qualitativ sehr großer schritt nach vorne…Soundsystem-BLAU

 

Thomas Rippert