04 – Thornhill

Ein neuer Auftrag von Edward van Shelby führt Dr. Zephyre, Dave und Nina in das verlassene Anwesen Thornhill Manor. Die Suche nach einem Poltergeist bringt Dave ins Krankenhaus und zerrt an seiner Seele. Er wird mit den Schatten der Vergangenheit von Thornhill Manor konfrontiert. Eine unsichtbare Macht ergreift Besitz von dem Haus und allen Besuchern. Dr. Zephyre gerät in Lebensgefahr und Nina wird auf die Zerreißprobe gestellt: Darf sie einen Freund opfern, um den anderen zu retten?

Wenn ich mich recht erinnere, gab es zwischen „Thornhill“ und „Abiliator“ eine kleine Produktionspause bei den Twilight Mysteries. Somit hatte „Thornhill“ die erste Produktionsstaffel abgeschlossen und den Hörer mit einem fiesen, sogar sehr fiesen, Cliffhanger alleine gelassen.

Aber fangen wir am Anfang an…

Edward van Shelby, der partielle Brötchengeber des Teams um Zephyre herum, welchem wir erstmalig in der Folge „Thanatos“ begegnet sind, hat sich ein Anwesen zugelegt in dem es zu spuken scheint. Nina, Dave und der Doc versuchen dem Spuk auf den Grund zu gehen, denn die Bezahlung ist nicht ohne und auch die Aussicht auf Kontakt mit einem Poltergeist reizt das Team.

Doch auch wenn Mr. van Shelby den Geisterjägern (auch wenn sie nicht so genannt werden wollen) positiv gesinnt ist, so ist seine Tochter Julia den Dreien gegenüber alles andere als wohlwollend eingestellt. Sie hofft das „Thornhill“, so der Name des Anwesens, das Grab für Nina, Dave und den Doc werden wird, denn die Göre ist immer noch der Ansicht das Morton Zephyre ihr die Mutter weggenommen habe – auch wenn es sich dabei nur um einen bösen Geist und nicht um die wirklich Person gehandelt hat.

„Twilight Mysteries goes dark and gritty”…

…so zumindest hatte es für mich den Anschein, nachdem knapp die Hälfte der Spielzeit durch war und ich mir nicht mehr so sicher sein konnte, ob man alles mit einem Abschlusslacher würde beenden können, denn die Geschichte verpasst nicht nur Dave eine unangenehme Wendung in der Lebensweise, sie sieht auch am Ende noch ein paar wirklich unschöne Dinge für Doc Zephyre vor.

Da ich jedoch mit „Abiliator“ sofort weiter hören kann, werden sich mir die offenen Fragen des Cliffhangers bald erschließen, ohne dass ich mich fragend quälen muss, wie es denn nun weitergehen wird.

Die Story ist diesmal nicht ganz so leichtfüßig geraten und die Gags der Protagonisten bleiben einem recht schnell im Halse stecken, denn diesmal geht es um Themen wie Krieg (am Rande), Folter, Versuche an Menschen und andere Dinge, welche eher ins Reich der düsteren Unterhaltung gehören.

Doch auch wenn ich mit solch einer Wende in der Inszenierung nicht wirklich gerechnet habe, so zeigte sie mir jedoch das Paule Burghardt in der Lage ist, seine Akteure nicht nur Rumkaspern und Abnerven zu lassen, sondern er ist auch in der Lage ernsthaftere Pfade mit ihnen zu betreten.

Die schauspielerischen Leistungen der Sprecher geben hier ebenfalls alles um die Charaktere auch in einem düsteren Setting glaubwürdig herüber zu bringen und selbst die ein wenig kreischig abgelieferten Stressszenen von Tanya Kahana wirken alles andere als deplatziert.

Jetzt bleibt abzuwarten ob der Spagat zwischen Dark und Light sich halte kann, ohne zu sehr in eine Richtung zu kippen und ob man sich aus dem Schlamassel – also das der Figuren – wird glaubhaft herausarbeiten können.

Thomas Rippert
Letzte Artikel von Thomas Rippert (Alle anzeigen)