Die letzten Kinder der Erde (Michael Dissieux / Luzifer Verlag)

Sex, Drugs and Rock´n´roll, so lautet das erste Gebot in Steves ganz persönlichem Evangelium. Er kennt jeden Vers, jeden Spruch und jeden Song auswendig.
Menschen wie Steve haben keine Freunde. Sie schwimmen gegen den Strom, leben nach ihrer eigenen Philosophie und ernähren sich hauptsächlich von Whiskey, Bier und willigen Frauen.
Menschen wie Steve zelebrieren ihr Leben ebenso intensiv, wie es der Rest der Menschheit an jedem Sonntagmorgen macht, wenn die Kirchenglocken rufen und eine weitere Krisensitzung im Hause Gottes einberufen wird, nur dass sie dazu keine Kirche brauchen. Sie orientieren sich lieber an den unsterblichen Zeilen von Songs wie Stairway to heaven oder Whole lotta love. Ihre Götter sind Axl Rose, Ozzy Osbourne oder Marc Bolan, mit deren Segen sie behütet und auf ihre ganz spezielle Weise glücklich den Highway des Lebens entlangrasen.
Menschen wie Steve stehen gerne inmitten von Leuten, die sie nicht kennen, und die mindestens ebenso kaputt sind wie sie selbst.
Sie stehen in einem zugemüllten, nach Bier und Pisse stinkenden Stadtpark in einer Stadt wie Bakersfield gegen einen Baum gelehnt, lauschen einer Band, die den guten, alten Hardrock ihrer Jugend spielt, ohne zu ahnen, dass sich ihr Leben an diesem Tag innerhalb eines Augenblicks in einen Albtraum verwandeln kann …

Steve ist ein abgewrackter Endfünfziger der sein Leben stets ohne große Verantwortung gelebt hat, wenn man einmal von seinem Sohn Dillon absieht. Alkohol, Drogen und viele nur zu willige Frauen waren alles was bisher in seinem Alltag Bestand hatte und auch wenn er nicht immer so glücklich auf alles zurücksieht, so würde er es dennoch nicht ändern wollen.

Doch dieses Leben ändert sich schlagartig, als Steve das Konzert einer AC/DC-Tribute-Band besucht und am Himmel ein schwarzes Objekt entdeckt. Nachdem ein paar Tumulte während des Konzerts ausbrechen, verabschiedet sich Steve ungewollt in eine Bewusstlosigkeit aus der er in einer vollkommen veränderten Welt erwacht.

Thomas Rippert
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